Warum? Darum! Wir beantworten alle Fragen rund um den Neoprenanzug!

SWIM and RUN_CST-2014_TSV-Chieming_(Bildquelle Wechselszene) (144)Es ist wieder soweit. Das Wechselszene-Skelett zwängt sich das erste Mal wieder in den Neoprenanzug. Wie vor jeder Saison schwirren ihm bei der schweißtreibenden Anzieh-Aktion einige Fragen durch den Kopf. Wann passt ein Neo eigentlich richtig? Warum ist das Material unterschiedlich dick?…
Neugierig wie es ist, sucht es sich einen Experten, der ihm all seine Fragen kompetent beantwortet. Bei AquaSphere hat es diesen Experten gefunden!
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Triathlon-Wetsuits wurden in erster Linie einmal als Kälteschutz für den Schwimmer im Wasser entwickelt. Dies wird heute gerne vergessen, da die Industrie vor allem all ihre technischen Innovationen und neuen Produktfeatures promotet. Bei der Kaufentscheidung des Konsumenten ist daher das Wesentliche – die Isolierung – inzwischen eher zur Nebensache geworden. Heute geht es mehr um Passform und Geschwindigkeit, besser gesagt, die Verbesserung der Schwimmgeschwindigkeit durch den Anzug. Faris Al-Sultan und der Produktmanager von AquaSphere standen unserem Skelett Rede und Antwort.

 

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[section title=“Wann passt ein Neo richtig?“]
Der Neo passt richtig, wenn er sich wie eine zweite Haut an den Körper legt ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.
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[section title=“Warum gibt es unterschiedliche Neoprenstärken?“]
AquaSphere, einmaligFür optimale Bewegungsfreiheit und maximal erlaubten Auftrieb. Je dicker das Neopren desto stärker ist der Auftrieb im Wasser. Je mehr Auftrieb der Schwimmer im Wasser hat umso mehr kann er sich auf das Schwimmen konzentrieren. Innerhalb der Neoprenanzüge wird daher oft mit partiell platzierten unterschiedlichen Neoprenstärken gearbeitet um den Auftrieb für den Athleten zu optimieren.
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[section title=“Wieso gibt es unterschiedliche Modelle und Preisklassen?“]
AquaSphere, einmaligEs gibt Modell vom Einsteiger bis zum Top Athleten, die Schnitte der Top Athleten sind in der Regel etwas sportlicher und enger geschnitten, andere Modelle sind dann eher legerer im Schnitt. Des Weiteren werden Materialien mit verschiedenen Wertigkeitsgraden (Reibungskoeffizient / Widerstandsfähigkeit), Stretch- Eigenschaften und Coatings verwendet, welche wiederum die Geschwindigkeit maximieren. Dies sind ebenfalls Gründe für Preisunterschiede.
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[section title=“Warum gibt es Kurz- und Langarm-Neos?“]
AquaSphere, einmaligEs gibt Athleten, die sich mit Neopren am Arm eingeschränkt fühlen, für diese hat die Industrie sogenannte Sleeveless Suits im Programm. Das ist jedoch die Minderheit. Der größte Teil der Wetsuits wird als Langarm-Version verkauft, da man mit diesen auch schneller ist.
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[section title=“Wie muss ein Neo gepflegt werden?“]
Nach dem Benutzen am besten immer gut mit klarem (Süß-)Wasser auswaschen und spülen. Neoprenshampoo darf, wenn es gut ausgewaschen wird, gerne ab und an verwendet werden. Dann hängend auf einem vorgeformten Bügel trocknen. Dabei jedoch unbedingt direkte Sonneneinstrahlung vermeiden!
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[section title=“Wie lagert man einen Neo richtig?“]
Am besten liegend an einem dunklen, wohltemperiertem Ort (Normale Raumtemperatur), jedoch nicht zu trocken.
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[section title=“Schadet Chlorwasser einem Neo?“]
Ja, deshalb sollte der Neo nach dem Gebrauch im Chlorwasser besonders gut mit klarem (Süßwasser) ausgewaschen bzw. gespült werden.
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[section title=“Wann darf ein Neo beim Wettkampf getragen werden?“]
SWIM and RUN_CST-2014_TSV-Chieming_(Bildquelle Wechselszene) (144)Im Regelwerk der Deutschen Triathlon Union (DTU Sportordnung) ist die Verwendung von Neos im Wettkampf genau festgelegt. Die Regeln der WTC weichen von den DTU Verbandsregeln ab.

Das Regelwerk der DTU zu Neoprenanzügen (lt. DTU Sportordnung (SpO, F.3.1 Kälteschutzanzüge/Neoprens) ist gültig bei allen Veranstaltungen, die sich lt. ihrer Ausschreibung dem Regelwerk der DTU unterwerfen.
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[section title=“Materialien:“]
Ein Schwimmanzug darf aus maximal 5mm dickem Neopren gefertigt sein. Dabei sind 3 Einzelteile gestattet: Ober- sowie ein Unterteil und eine Neoprenhaube. Überschuhe aus Neopren o.ä. sind in Wettkämpfen nicht erlaubt.
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[section title=“Wassertemperaturen:“]
Es gilt im Allgemeinen, dass unter 14 Grad Wassertemperatur kein Schwimmen stattfindet. Unter einer Temperatur von 15 Grad dürfen maximal 1.500 m geschwommen werden. Unter 16 Grad max. 3.000 Meter (Entspricht der Mitteldistanz) und ab 16 Grad Wassertemperatur darf dann mehr als 3.000 m (Entspricht der Langdistanz) geschwommen werden.
Bei Schülerklassen (A, B, C & D) muss die Wassertemperatur mindestens 19 Grad betragen. Bis 1.500m Schwimmdistanz bei Altersklassen ist ein Neopren bis 21,9 Grad Wassertemperatur erlaubt, das ist der Standard bei regionalen Wettkämpfen in Deutschland.
SWIM-Start-CST-2013-MD_(Bildrechte Marathon Photos)Bei der Elite (z.B. DM Bundesliga) ist bis 1.500m Schwimmdistanz, bis 19,9 Grad Wassertemperatur erlaubt.
Bis zur 3.000m Schwimmdistanz (Mitteldistanz) ist ein Neopren bis zu 22,9 Grad Wassertemperatur gestattet.
Von 3.000 bis 4.000m Schwimmdistanz (Langdistanz) ist Neopren bis 23,9 Grad Wassertemperatur erlaubt.

Bei widrigen Bedingungen kann eine Benutzung von Neoprenanzügen zwingend angeordnet werden. Die Wassertemperatur wird vom Kampfgericht in einer Wassertiefe von 60 cm im Bereich der Schwimmstrecke gemessen. Die Bekanntgabe hat bis 1 Stunde vor dem Start zu erfolgen. Meist wird das Ja oder Nein für Neopren bei größeren Events bereits am Vortag im Rahmen der Startnummernausgabe, bzw. anlässlich der Wettkampfbesprechung bekannt gegeben.

Das Regelwerk der WTC sieht folgendes vor: Die World Triathlon Corporation schreibt z.Zt. in ihren Regeln für Ironman und Ironman 70.3, sowie für die 5150 Rennen in Europa eine Obergrenze von 24,5 Grad Wassertemperatur für die Benutzung von Neopren Anzügen vor. Laut WTC-Regularien kann bei einer Wassertemperatur unter 16 Grad sogar Neoprenpflicht angeordnet werden. Bei besonders widrigen Wetterumständen behält sich die WTC zusätzlich Sonderregelungen für alle Teilnehmer des jeweiligen Events, bzw. der jeweiligen Altersklassen, vor. In diesem Fall erfolgt eine Bekanntgabe dann im Rahmen der Wettkampfbesprechung
Mehr dazu gibt es im Internet und in den jeweiligen Verbandsregularien.
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[section title=“Bringt es etwas mit einem Neo zu trainieren?“]
AquaSphere, einmaligJa, natürlich. Denn das Auftriebsverhalten sowie die Bewegungsabläufe sind definitiv anders als in der traditionellen Schwimmbekleidung. Vor allem das Vorbringen des Armes über Wasser ist selbst bei heutigen sogenannten „Top“-Neos immer noch anstrengender als nackt und die Muskulatur um die Schulter herum wird insbesondere bei längeren Distanzen schnell überfordert ohne spezifisches Training
Durch den Auftrieb im Frontbereich kann ich leichter Schwimmen. D.h. weniger gute Techniker können mit Unterstützung schneller und weiter schwimmen. Das Eintauchverhalten von Beinen und dem Kopfbereich sind anfangs sicher gewöhnungsbedürftig. Die Koordination und Atemtechnik mit Neo sollte vor dem ersten Wettkampf im Neo ausreichend trainiert werden. Wer mit relativ intensivem Beinschlag schwimmt wird feststellen, dass dieser mit Neoprenanzug weniger effizient ist da die Beine durch den Auftrieb höher liegen und oft lediglich Luft bewegen.
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[section title=“Als Anfänger erleichtert mir der Neoprenanzug das Schwimmen. Ist es sinnvoll, ihn bei jedem Training zu tragen?“]
Nein, auf keinen Fall. Triathleten sind meist nicht so gute Schwimmer. Deshalb sollten sie generell auf ein variables Schwimmtrainingsprogramm setzen. Man will sich ja technisch verbessern und man kann jederzeit an einem Wettkampf teilnehmen, an dem Neos nicht gestattet sind. Dann sollte man auch in herkömmlicher Schwimmbekleidung ans Ziel kommen.
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[section title=“Auf welche Kriterien muss ich beim Kauf eines Neoprenanzuges achten?“]
AquaSphere, einmaligIn erster Linie auf Passform, Komfort und Bewegungsfreiheit also Flexibilität. Empfehlenswert ist vor dem Kauf die favorisierten Modelle die schon an Land gut passen zu schwimmen. Die totale Bequemlichkeit sollte nicht erwartet werden, denn als zweite Haut darf der Neopren keinesfalls zu locker am Körper sitzen, das wäre eher kontraproduktiv.
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