Ulrike Schwalbe: Top und Flop
Sieg und Niederlage liegen oft nahe beieinander. Bei Ulrike Schwalbe waren es nur ein paar Tage. Auf den Sieg beim Schaffhausen-Triathlon folgte der Powerman in Weyer – und da ging nichts für die Gewinnerin des Bike + Run Naturpark Hirschwald 2010. Ihr Nachbericht.
Die letzten beiden Wochen waren für mich ein Wechselbad der Gefühle. Noch leicht angeschlagen brachen mein Freund und ich zu einem 14tägigen Trainings- und Wettkampfabenteuer auf. Dem sehr gastfreundlichen Veranstalter des Triathlons in Schaffhausen verdankte ich die Möglichkeit, noch einmal die WM-Strecke in Zofingen zu inspizieren und gleichzeitig an einem sehr professionell und liebevoll organisierten Triathlon der besonderen Art teilzunehmen. Besonders deshalb, weil man die Schwimmstrecke mit der doch recht günstigen Strömung im Rhein absolvieren darf, die zwingend zu einer neuen und sonst unerreichbaren Bestzeit im Schwimmen führt: 2,2km in 15 Minuten, nur den Ausstieg sollte man nicht verpassen ;)! Das Radfahren hatte es dann in sich und es galt eine recht anspruchsvolle, hügelige 31-Kilometer-Runde zu bewältigen, bevor es auf den abschließenden 7,6-Kilometer-Crosslauf ging – auch nicht leicht, aber sehr abwechslungsreich. Obwohl ich in den Tagen vorher noch recht gut trainiert hatte, fühlte ich mich belastbar und konnte schließlich beim abschließenden Lauf das Rennen für mich entscheiden. Darauf folgten, nach einem Erholungs- und Reisetag, noch zwei Tage Training im Gebirge. Der erste ließ und im Montafon Faschina- und Furkajoch erkunden, bevor es am Tag darauf über die Silvretta- Hochalpenstraße und den Arlbergpass ging. Traumhafte Landschaft und man merkte kaum, wie die Zeit im Sattel verging. Berglandschaften lösen in mir immer wieder etwas kindlich Naives aus. Ich bin absolut im Hier und Jetzt und gehe völlig in dem auf, was ich gerade tue. Keinerlei ablenkende Gedanken. Gut, nach drei Tagen aktiver Erholung startete ich Sonntag beim Powerman in Weyer. Kurz und knapp zusammengefasst: das war der „Flop“, den ich ja schon angedeutet hatte! Bereits beim ersten Lauf hatte ich an sich gute Beine, war aber unfähig, mich ordentlich zu belasten. Es fühlte sich an wie Kaugummi, ich war einfach müde. Genauso auf dem Rad. Ich konnte lediglich Trainingstempo fahren und fühlte mich von Anfang an leer. Kein Dampf, mein Wattmesser bestätigte mein kraftloses Gefühl. Deshalb entschied ich mich nach einer Radrunde das Rennen zu beenden. Ein schwerer Schritt bei einem so schönen Rennen, aber es hätte an diesem Tag einfach keinen Sinn gemacht. Abhaken und nach vorn schauen. Zofingen ist nicht mehr weit. Ich hoffe, ich kann meine Kräfte bündeln und dort wieder Gas geben.
Bis bald!
Eure Uli, im Wechselbad der Gefühle ;)