Sturm am Beckenrand

Der erste Triathlon der Saison in Amberg ging für das Wechselszene-Team letztes Wochenende erfolgreich und reibungslos über die Bühne. Alles lief nach Plan.
Nicht ganz plangemäß sollte der Tag für viele Athleten verlaufen – zum Zeitpunkt der Messung war nämlich das Wasser des Hockermühlbads noch ein klein wenig zu warm, sodass die Wettkampfrichter ein Neoprenverbot aussprechen mussten.
Die Bandbreite der Reaktionen war groß. Verständlich, so eine Entscheidung beeinflusst den Wettkampf schließlich maßgeblich.

Dennoch – und das ist meine ganz persönliche Meinung zu diesem Thema – kein Grund, völlig aufgeregt oder gar entrüstet zu reagieren!

Klar, es war kalt.
Ich war selbst mit fünf Jacken bekleidet am Beckenrand gestanden und habe immer noch gefroren. Aber mal ganz ehrlich: Wer von uns hat sich nicht schon einmal mit der berühmt-berüchtigten triathletischen Eisenhärte gebrüstet?
Zu dieser Eisenhärte gehört es nun mal auch, dass man sich mit den Widrigkeiten des Wetters auseinandersetzt!

Klar, man schwimmt etwas langsamer.
Jeder kennt das tolle Gefühl, eine neue Bestleistung erreicht zu haben. Überwältigend! Aber müssen wir die Bestleistung wirklich immer an der Zeit festmachen? Wissen wir nicht eigentlich selbst, wenn wir einen perfekten Wettkampf abgeliefert haben und brauchen die Zeit nur für unsere Außenwirkung? Manchmal sollten wir uns bewusst machen, dass wir den Sport für uns selbst betreiben und nicht für andere!

Klar ist das Schwimmen ohne Neoprenanzug anstrengender als mit der „Luftmatratze“.
Als 1978 der erste „Ironman“ Hawaii ausgetragen wurde, ging es darum herauszufinden, wer der kompletteste und fitteste Sportler wäre – der Schwimmer, Radfahrer oder Läufer. Hätte der Schwimmer damals seinen Neoprenanzug ausgepackt, hätte er sich wohl von vornherein selbst disqualifiziert!

Der Sport hat sich weiter entwickelt, keine Frage. Und das ist auch gut so.
Dennoch hoffe ich, dass sich ein wenig dieser ursprünglichen Mentalität und Vorstellung eines fairen, freundschaftlichen Wettkampfs ohne Hilfsmittel erhält. Nicht immer sind die schnellsten Zeiten und das beste Material ausschlaggebend!

Ich hatte einen tollen Tag und bedanke mich bei allen Mithelfern und Athleten, die dazu beigetragen haben.

Ist es nicht genau das, was zählt?