Radkofferpacken für Rookies

Zugegeben, Radkofferpacken ist eines der Dinge, für die man sich einen dieser netten, sich reimenden Hexhex-Zaubersprüche wünscht. Auch dann noch, wenn man ein verhältnismäßig kleines Rad in einem verhältnismäßig großen Koffer verstauen muss – wie ich.
Ene mene…. naja, hilft alles nichts, das Rad packt sich trotzdem nicht von selbst.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Auch auf das Radkofferpacken trifft dieser Spruch zu!

Doch mit einiger Übung geht auch diese Tätigkeit einfacher und reibungsloser von der Hand.

Noch bevor es überhaupt an der Zeit ist den großen Koffer zu packen, solltet Ihr Euch unbedingt über die Transportbedingungen der jeweiligen Airline informieren. Einige haben nämlich reisefreudige Radfahrer als lukrative zusätzliche Einnahmequelle erkannt und berechnen für den Transport von „oversize baggage“ oder „sports equipment“ horrende Preise. Informiert Euch also besser vor der Buchung.

Um das Rad am Zielort auch wieder perfekt einstellen zu können sollten die Positionen von Sattelstütze und Lenker markiert sein. Entweder durch ein Stückchen Isolierband oder durch eine Edding-Markierung. So könnt Ihr sofort in Euerer gewohnten Sitzposition losfahren und bekommt keine Probleme.
Je nachdem wie groß Euer Koffer und Euer Rad nun ist, muss das Rad zerlegt werden. Zunächst müssen die Räder herausgenommen und Pedale abgeschraubt werden. Die Pedale legt Ihr am besten gleich zu den Radschuhen, um sie später mit ins Handgepäck zu packen. Der Lenker muss abgenommen werden, meistens muss auch die Sattelstütze herausgezogen werden.

Nun geht es daran Euer wertvolles Rad ordentlich zu schützen. Besonders bewährt haben sich für den Rahmen Rohrisolierungen, die man im Baumarkt bekommt. Einmal auf die rechte Größe zugeschnitten kann man diese immer wieder verwenden. Für filigranere Teile wie Lenker, Schaltwerk und Felgen eignet sich Bläschenfolie.

Jetzt darf das Rad endlich in den Koffer verstaut werden. Die verbleibenden Teile wie Sattelstütze und Felgen ebenfalls verpacken (die Schnellspanner herausnehmen und am besten mit Klebeband an die Schutzfolie kleben) und so verstauen, dass sie den Rahmen nicht beschädigen können. Es sollte keine punktuellen Druckstellen auf den Rahmen geben.

Diese gefährlichen Punkte lassen sich gut mit den Sachen auspolstern, die sonst noch in den Radkoffer wandern, wie zum Beispiel Radflaschen,  Pullbuoy, ein paar Handtücher usw. Auch die Werkzeugbox, Helm und Luftpumpe packe ich in den Koffer.

Auch darüber solltet Ihr Euch Gedanken gemacht haben: Passt der Koffer in mein Auto? Und wie kommt der Koffer vom Flughafen ins Hotel?

Vorsicht, manche Airlines erlauben offiziell ausschließlich das Rad im Koffer! Wirklich Probleme hatte ich dabei aber noch nie – gut, die zwei Packungen Traubensaft fand  der Herr am Röntgengerät etwas befremdlich, hat sie mir aber dann doch durchgehen lassen.

Nun noch einmal kontrollieren, ob auch nichts herumfliegt, oder auf Rahmen und Felgen drückt und den Koffer schließen.

Die Box sollte sich leicht zumachen lassen und nicht abgeschlossen werden. Denn hin und wieder kommt es vor, dass der Inhalt am Flughafen kontrolliert wird .

Ich wünsche Euch guten Flug und viel Spass im Trainingslager!