Petra Wimberskys Blog: Ruhe, bitte?!
Ausdauertraining gehört einfach zum Fußball in der Vorbereitung mit dazu. Klar, keiner der Spieler mag es, ohne Ball zu laufen. Aber ohne Ausdauertraining geht es irgendwie auch nicht. Also werden noch heute ab und an die Laufschuhe geschnürt und lange Ausdauerläufe von 60 Minuten gemacht.
Seit meinem Wechsel zum Triathlon hat sich mein Blickwinkel auf Ausdauereinheiten im Laufen gewaltig geändert. Heute ist ein Ausdauerlauf von 60 Minuten nur noch ein kurzer Lauf. Kaum die Schuhe angezogen und losgelaufen, geht es schon wieder richtig nach Hause. In der Zwischenzeit habe ich mich einfach schon so an die wirklich langen Läufe von mehreren Stunden gewöhnt und auch meine Freude daran gewonnen. Dass es sich jetzt schon fast merkwürdig anfühlt, wenn mal nur eine Stunde Lauftraining auf dem Programm steht, das hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich das einmal sagen würde. Ich habe schließlich in meiner Fußballerzeit nun wirklich nicht zu den Spielern mit einer ausgeprägten Ausdauerleistung gezählt.
Ruhe, bitte!
Nichts desto trotz, und bei aller Freunde am Laufen, sehne ich mich nach jedem intensiven Belastungsblock von zwei Wochen einfach nur noch nach einer schönen Ruhewoche mit freien Tagen. Allerdings habe ich am Anfang unter RUHEWOCHE irgendwie auch etwas anderes verstanden, als meine Trainerin. Ich dachte mir, dass dies die Zeit ist, wo ich die Füße hochlege, meinem Körper Ruhe gönne, und mich entspanne. Um so wieder Kraft für die nächsten Belastungsblock zu tanken.
Aber weit gefehlt! Für einen Triathleten stehen auch in einer Ruhewoche jede Menge Trainingseinheiten auf dem Programm. Gut, die Stundenzahl ist geringer und die Intensität auch, aber sonst kann ich keinen großen Unterschied zu einer Belastungswoche erkennen. Schwimmen, Laufen, Radfahren und Athletik, das volle Programm ist in einer Ruhewoche vertreten. Wenn ich da an meine Fußballerzeit zurückdenke, dann könnte ich mich fast dazu hinreißen lassen zu behaupten, dass eine Ruhewoche im Triathlon Training, eine Belastungswoche im Fußballtraining gewesen wäre ;-)
Aber ich habe schnell gelernt, dass freie Tage im Trainingsplan eines Triathleten wirklich eine Rarität sind. Und wenn sie doch mal im Trainingsplan zu finden sind, dann muss man diese auch ausgiebig genießen. Man weiß ja nie, wann man wieder in diesen Genuss kommt ;)
Fotos: Petra Wimbersky