Oberpfälzer Seenland Triathlon: Tipps vom Feuerwehrchef

Ohne sie wäre die Austragung des 6. Oberpfälzer Seenland Triathlons am Sonntag (2. Juni) nicht möglich: die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr. Franz Kiendl, 1.Kommandant der FFW Steinberg am See, gibt im Interview Tipps für eine sichere Teilnahme und verrät, was er sich für seine Mannschaft wünschen würde.

Welche Tipps geben Sie den Sportlern mit?
Franz Kiendl: Vor allem beim Radfahren sollten die Teilnehmer auf den Verkehr achten. Manche Autofahrer unterschätzen die Geschwindigkeit der Radfahrer, so dass beim Überholen oder Abbiegen es unter Umständen zu gefährlichen Situationen kommen kann.

Worauf sollten Zuschauer achten?
Franz Kiendl: Die Zuschauer sollten sich an die Anweisungen der Ordnungskräfte halten und vor allem in Kurven nicht zu nahe an der Strecke stehen.

Mit wie vielen Kräften sind Sie von wann bis wann im Einsatz?
Franz Kiendl: Die beteiligten Feuerwehren sind mit etwa 35 Personen von 8.00 Uhr bis ungefähr 14.00 Uhr im Einsatz.

Wo sind neuralgische Punkte für Sie?
Franz Kiendl: Neuralgische Punkte sind das Einfahren in vorfahrtsberechtigte Straßen beziehungsweise das Verlassen dieser Straßen und deren Überquerung.

Wie organisieren Sie das?
Franz Kiendl: Hier muss ausreichend Personal vorhanden sein, um den vorfahrtsberechtigen Verkehr rechtzeitig anhalten zu können. An besonders gefährlichen Punkten hat es sich bewährt, wenn Einsatzkräfte der Polizei anwesend sind.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit den anderen Beteiligten?
Franz Kiendl: Die Zusammenarbeit ist gut.

Wie schätzen Sie den Sportevent für die Region ein – trotz der Belastung für Ihre Einsatzkräfte?
Franz Kiendl: Der Triathlon hat für das Oberpfälzer Seenland natürlich einen großen Werbeeffekt.

Woher kommt die Motivation, sich bei solchen Events zu beteiligen?
Franz Kiendl: Solche Events sind nicht alltäglich. Man muss allen Sportlern, nicht nur den Spitzensportlern, großen Respekt zollen, wenn sie sich diesen Strapazen unterwerfen. Die Region muss allerdings darauf achten, dass solche Veranstaltungen nicht überhandnehmen. Ansonsten wird es sehr schwierig, die Feuerwehrleute noch zu solchen Diensten zu motivieren, da diese Veranstaltungen ja nur an Wochenenden stattfinden.

Sportevents betreuen ist nicht gerade das, was das allgemeine Bild von der Arbeit von Feuerwehren prägt. Doch auch das gehört dazu. Wie sieht die tägliche Arbeit bei Ihnen aus?
Franz Kiendl: Unsere Arbeit ist vorwiegend geprägt von Einsätzen zur technischen Hilfeleistung  wie Verkehrsunfälle, Hilfe bei Sturm- und Wasserschäden, Tierrettung und Brandeinsätzen, wobei hier die Zahl der technischen Hilfeleistungseinsätzen deutlich überwiegt. Aber auch bei Veranstaltungen der Vereine, Gemeinde und Pfarrgemeinde übernehmen die Feuerwehren den Ordnungsdienst und die Verkehrsregelung.

 Michael Hofmann, der mehrfache Triathlon-Weltmeister der Firefighter, sagte einmal in einem Interview, wenn er beim Rennen Zeit hätte für einen Plausch: „Ich denke sicherlich, dass ich mich erst einmal bedanken würde. Dafür, dass sie ihre Freizeit für das Rennen investieren.“ Kommt die Wertschätzung manchmal zu kurz?
Franz Kiendl: Es würde alle Helfer sicherlich freuen, wenn sie von den Sportlern etwas mehr gelobt würden. Die Teilnehmer sollten sich darüber bewusst sein, dass sie ohne diese zahlreichen Helfer ihren Sport nicht ausüben könnten. Wenn manche Teilnehmer die Einsatzkräfte auch noch beschimpfen für Fehler, die die Teilnehmer selber verursachen, z.B. Einfahrt in die verkehrte Richtung, fragt man sich schon, ob man seine Freizeit nicht anderweitig nutzen sollte. Allerdings sind dies nur Ausnahmen. Es gibt aber auch von einigen Sportlern ein schnelles „Danke“ im Vorbeifahren. Dies freut die Einsatzkräfte natürlich besonders.

Franz Kiendl
1.Kommandant der FFW Steinberg am See