Mortitzburg-Triathlon: Huber auf Platz 3
Unerwartet erfolgreich: Der Triathlet Norbert Huber wurde beim Schloss-Triathlon Moritzburg Dritter. Eigentlich hatte sich der Sportler vom CIS Amberg schon vom Leistungssport verabschiedet. Nachdem er aber 2009 und 2010 in Moritzburg den Spitzenplatz erobert hatte, wollte er noch einmal an den Start gehen. Diesmal seien die Emotionen sogar größer gewesen, als bei den beiden Siegen. Mehr.
In den vergangenen beiden Jahren hatte Norbert Huber vom CIS Amberg den Schloss-Triathlon in Moritzburg als Sieger beendet. Mit 8:55:06 Stunden war Huber seit 2009 auch Streckenrekordhalter. Vergangenen Samstag fand die Veranstaltung über die Langstrecke zum zehnten Mal statt. Nachdem Huber sich vom Leistungssport inzwischen gänzlich verabschiedet hatte, überlegte er lange, ob er an den Start gehen sollte. Aufgrund seines Trainingsstandes bestand die Frage, ob er überhaupt eine Chance hätte, ins Ziel zu kommen. Mit der Startnummer 1 als Titelverteidiger wollte er sich auch nicht gänzlich blamieren. Letztlich entschied sich Huber zum Start. „Die Menschen dort wünschten sich, dass ich komme – es ist so familiär und einfach ein viel persönlicheres Flair als bei einem großen Ironman“, so Huber. „Außerdem sind für mich aus dem privaten Umfeld so viele Emotionen mit dem Event verbunden.“
Und so stand Huber morgens um 7 Uhr zusammen mit knapp einhundert weiteren Teilnehmern über die Langstrecke am Start. Die Wassertemperatur sank durch den Regen der Nacht auf knapp 24 Grad, so dass Neoprenanzüge gerade noch erlaubt waren. Die 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke brachte Huber mit 1:03:01 Stunden hinter sich. Damit lag er nach dem Schwimmen auf dem 17. Platz. Die relativ flache 180 Kilometer lange Radstrecke war an diesem Tag von heftigem Wind geprägt. Für Huber lief es zunächst sehr gut. Nach rund 70 Kilometern zeigte sich dann das erste Mal dass es eben mit der Kraft nicht mehr wie in früheren Jahren her ist. Trotzdem konnte er das leicht verminderte Tempo halten und fuhr mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 36,5 km/h eine Zeit von 4:54:41 Stunden – von Huber um Vorfeld nie für möglich gehalten. Dies war die viertschnellste Zeit des Tages und Huber hatte sich bis zum zweiten Wechsel auf den fünften Platz verbessert. Ganz vorne fuhr Thomas Jänsch aus Chemnitz einsam seine Runden. Nach einer verhaltenen Schwimmzeit von 1:05:25 Stunden fuhr er mit 4:39:25 Stunden die Tagesbestzeit und verbesserte Hubers Rekord für den zweiten Abschnitt aus 2010 um sechs Minuten.
Beim abschließenden Marathonlauf schmolz dann der Vorsprung von Jänsch wie die Butter in der Sonne. Mit 3:21:16 Stunden rettete er im Ziel gerade noch 27 Sekunden vor dem heranstürmenden Carsten Neise aus Dresden. Die Siegerzeit betrug 9:09:43 Stunden. Damit blieb Hubers Rekord für die Marathonstrecke und die Gesamtstrecke bestehen. Huber selbst kam gut in den Marathon und hatte nach 13 Kilometern den dritten Platz übernommen. Doch nur wenige Kilometer später war es vorbei mit dem guten Gefühl. Rücken- und Knieschmerzen waren Zeichen eines Körpers, der diese Belastungen nicht mehr gewohnt ist. Auch die Energiespeicher waren leer. „Ich kann mich nicht erinnern, während eines Wettkampfes mal so viel gegessen zu haben“ so der 39-Jährige. Gut versorgt mit Abständen und Verpflegung durch seine Homestay-Family Peterson kontrollierte Huber nun das Rennen. Mit einer Laufzeit von 3:17:31 Stunden „finishte“ Huber überglücklich als Dritter. Die Uhr blieb für ihn bei 9:19:52 Stunden stehen. Damit konnte Huber beim dritten Start das dritte Mal das Podium erklimmen.
Der Veranstalter schrieb auf seiner Homepage „Die Emotionen von Huber waren im Ziel größer als bei seinen Siegen“ – und so war es auch. Vollkommen überwältigt von den Eindrücken wurde er im Ziel von Organisator Peter Nowak in Empfang genommen. Vergessen waren in diesem Moment die ganzen Probleme, die letztlich die Vorbereitungen der letzten Wochen auch noch zunichte machten. „Ich war gekommen, um mich zu bedanken – bei den Menschen hier und bei den Menschen die mich die letzten Jahre begleitet hatten, sich mit mir gefreut und gelitten hatten. Und die mir gezeigt haben, dass es auch noch Wichtigeres als Sport gibt.“ Im nächsten Jahr wäre der Event genau am 40. Geburtstag von Norbert Huber. Für Huber aktuell keine Option, da er sich im Juni 2012 beim Race across America befinden wird.