Maxis Blog: Der Rennbericht
Nach einer kurzen Nacht klingelte um 3:30 Uhr der Wecker. Der erste Gedanke danach war, „ernsthaft?! Ich sitz mitten in der Wüste Nevadas und es schifft…“
Nun gut, dann wird’s wenigstens nicht ganz so warm.
Nach einem kurzen Frühstück, habe ich meine Sachen gepackt und wir sind zum Wettkampfort gefahren. Um 5 Uhr waren wir dann an der Wechselzone und es wurde der Rest am Rad verstaut und die Reifen aufgepumpt. Eine Stunde später waren dann eigentlich schon alle Klamotten nass und ich habe mich noch nach einem ruhigen und trockenen Ort umgeschaut. Um 7 Uhr, die Profis waren schon auf der Radstrecke, bin ich dann einlaufen gegangen und habe mich Wettkampffertig gemacht. Kurz vor unserem Start wurden wir dann auch ins Wasser gelassen. Wobei Wasser bei der braunen, stinkenden, nach Erde und Benzin schmeckenden Brühe eigentlich nicht ganz zutreffend war.
Um 8:00 Uhr wurden wir dann endlich losgelassen. Da mit 60 Athleten in der Altersklasse das Feld überschaubar war, gab es keine Probleme am Start. Das Schwimmen selbst war nicht Fisch und nicht Fleisch, aber noch im Rahmen. Die ersten paar hundert Meter liefen nicht mal so schlecht, danach sind mir dann allerdings etwas die Arme eingeschlafen. Zwar nicht so tragisch wie ich es dieses Jahr schon hatte, aber da bin ich dieses Jahr schon definitiv schneller und auch vom Gefühl her besser geschwommen. Irgendwann hat sich dann auch mein Anzug entschieden, sich zu öffnen, der zeitliche Nachteil war jetzt nicht so gravierend, aber ein komisches Gefühl ist es schon, wenn einem in einer Tour der Rücken gespült wird, obwohl das so nicht sein sollte. Der Vorteil war, ich musste mir keine Gedanken mehr machen, ob ich den Anzug bei Bedarf alleine aufmachen kann, oder nicht. ;-) Nach 30: erreichte ich dann mit der zweiten größeren Gruppe die Wechselzone. Nicht berauschend und das was ich mir erhofft hatte, aber noch im Rahmen.
So ging es dann auf die Radstrecke. Schon im Vorfeld wurde das Gefühl auf der Strecke immer besser und ich wusste, dass an einem Tag mit guten Beinen einiges geht. Diese Beine hatte ich auch am gestrigen Tag erwischt und so machte ich mich auf den Weg das Feld von hinten aufzurollen. Das funktionierte alles Problemlos und auch auf die ersten beiden Verpflegungsstellen war ich zum Glück nicht angewiesen, da dort doch einiges an Betrieb durch die vorher gestarteten Athleten war. Immer mit Druck auf dem Pedal ging es von einem Hügel zum nächsten, das veranlasst zu einer Entscheidung, die mir im Nachhinein betrachtet ein noch besseres Ergebnis gekostet hat. Anstatt den Riegel aufzumachen und zu Essen, wollte ich nicht einen Moment rausnehmen und habe stattdessen ein drittes Gel genommen. In dem Moment, wo ich die Entscheidung getroffen hatte, war mir auch bewusst, dass die Chancen „leer zu laufen“ größer war, als dass es gut geht. Auf den letzten 20 Kilometer zeigte sich dann noch die Sonne und es wurde von Minute zu Minute wärmer. So bin ich dann zwar noch mit sehr guten Beinen und voller Motivation, nach 2:23h in die zweite Wechselzone gerollt.
Nach einem schnellen Wechsel ging es auf die Laufstrecke, die an einem guten Tag wie für mich gemacht ist. Die erste Meile lief auch grandios. Danach spürte ich aber ganz schnell, dass ich eigentlich auf den letzten tropfen unterwegs war und meine Aufholjagd ein schnelles Ende fand. An der ersten Verpflegungsstelle war die Cola schon sehr verlockend und ich hab zugeschlagen, ab dem Moment ging es dann auch nur noch darum, irgendwie ins Ziel zu kommen. So schleppte ich mich von Meile zu Meile und erreichte mit einer 1:35 Laufzeit schlussendlich auch jenes. So zufrieden und super das Radfahren war, so unzufrieden und enttäuscht bin ich über das Laufen, vor allem weil buchstäblich mit offenen Augen ins Verderben gerannt bin.
Die Zeit von 4:33 Stunden brachte mir einen 9. Rang in der stark besetzten und vor allem auch hart umkämpften (keine 10 Minuten zw Platz 3 und 11) Altersklasse M18-24 und den 123. Rang in der Gesamtwertung ein.
Jetzt steht erstmal Trainingspause an, bevor die Vorbereitung auf die Saison 2014 starten. Ich hoffe es hat euch beim Lesen genauso viel Spaß gemacht, wie mir beim Erleben der vergangenen zwei Wochen.
Mit Fotos vom Rennen kann ich leider nicht dienen, da unserem Betreuer und Fotografen während des Schwimmbewerbs die Kamera im Regen abgesoffen ist… :(
Viele Grüße
Der Kleine