Markus Hörmann mit erfolgreichen Saisonabschluß beim Garmin-Alpen-Triathlon

Am Samstag war es wieder soweit, zum 25. mal ging‘s am Schliersee rund. Der Garmin-Alpen-Triathlon gilt als härteste Kurzdistanz Deutschlands, manche sagen sogar Europas.

Es war anders als bei anderen Rennen dieses Jahr. Ich hatte mir wohl durch meine 2 Siege und meiner exzellenten Mitteldistanzpremiere, sowie dem 3ten Platz bei den Bayerischen Meisterschaften nun einen Namen gemacht. Am Samstag hatten mich schon viele als Favorit gesehen, was mich natürlich sehr freute. Ich machte mir auch keinen unnötigen Druck, ich wusste, dass es eine immens lange Saison war (Ende April bis jetzt durchgängig), außerdem waren sehr gute Leute am Start, wie immer am Schliersee!!!!!!  Mein Ziel war das Podest, aber es kann ja immer mal was dazwischen kommen, sicher kann man sich nie sein!!!

Der Tag begann gut, ich fühlte mich super. Traumhaftes Wetter und einfach nur tolle Kulisse! Ich wollte Gas geben und war heiß auf den letzten Tanz mit dem Feuer vor meiner 2-wöchigen Saisonpause.

Das Schwimmen startete recht gut. Ich ging als 11ter (22:28min) mit der großen Führungsgruppe aus dem Wasser. Ich holte jedoch gleich nach dem Wechsel fast alle ein und war schon 4ter. Nach 10 km war ich schon 2ter, der spätere Sieger und ich an der Spitze. Er war immer rund 20m vor mir und ich hatte enorme Kraft, doch dann bei km 22 kam eine kleine Abfahrt mit einer 90Grad Kurve und ich schlitterte aufgrund eines Fahrfehlers über die Straße. Ich merkte, dass es nicht schlimm war, sprang auf, nahm mein Rad und fuhr weiter. Ich hatte innerhalb von 5min das Loch zum Führenden wieder zu gefahren und ging gleich an ihm vorbei, es schien als würde ich fliegen. Ab km 28 führte ich dann das Rennen an. Bei km 34 ging es dann hoch auf den Spitzingsattel, 5km quälend harter Anstieg mit bis zu 13% Steigung!!!!  Ich lag immer noch in Front, aber es wurde härter und härter, immer zäher schien sich der Anstieg anzufühlen und dann, nach den härtesten Triathlonminuten dieses Jahres, war ich droben: DER ERSTE MANN AUF DEM SPITZINGSATTEL (pure Gänsehaut) Alle riefen: ,,Du bist vorne“,  ,,Du gewinnst“ – so muss es sich wohl bei der Tour de France anfühlen. Ich war an diesem Tag der schnellste Radfahrer, keiner konnte die 40km und 1000hm schneller bewältigen als ich – und das trotz Sturz! Jedoch kostete mich das einige Körner… Nach einem schnellen Wechsel ging es ab auf die Laufstrecke. Doch da fing es an: Krämpfe im Bauchmuskelbereich. So fühlt sich das also an, wenn man gegen die Mauer rennt. Als ob jemand den Schalter umgelegt hätte, es lief nichts. Die ganze Zeit nur Schmerzen und da kam auch der 2te von hinten ran und ging ohne Probleme an mir vorbei. Nach 3,5 km fand ich ein wenig meinen Rhythmus, wenn man das bei dieser Strecke überhaupt kann: bergauf, bergab, über matschige Wiesen usw.   Es waren 10km Laufen voller Durchhalteparolen. Ich sagte mir immer: „Das ist der letzte WK vor der Pause, zieh es durch!“  Am Ende wurde ich 2ter, mit einer Endzeit von 02:15:14h. Jetzt bin ich doch sehr zufrieden beim härtesten Triathlon Deutschlands den 2. Gesamtrang und den Sieg in der AK1 erreicht zu haben. Ein krönender Abschluss einer SUPER Saison! Auch wenn ich erst einmal enttäuscht war, dass es nicht zum Sieg gereicht hat – dafür dann nächstes Jahr ;-)“

Euer Markus