Magie?!

Am Wochenende war es in Roth wieder soweit – der Challenge ging über die Bühne. Und während man nun Unmengen von Wettkampfberichten von teilnehmenden Athleten im Netz findet, gibt es hier zur Abwechslung Wettkampfberichte von verschiedenen NICHTteilnehmenden Athleten.

Die Profitriathletin: Sie wird von ihrem Bruder mit auf die Strecke zum Zuschauen genommen – Unternehmungen mit dem Brüderchen sind normalerweise spassig – an diesem Tag hält sich der Spass eindeutig in Grenzen. Und das liegt nicht am Bruder. Am Rand des Rennens zu stehen schafft definitiv nicht die beste Laune – was der Bruder auch bald zu spüren bekommt. Glücklicherweise nimmt er es mit Humor.
Und als nach kurzer Zeit ein Countdown für das Rennen im nächsten Jahr eingerichtet wird, zu dem man dann garantiert und ganz sicher fit am Start stehen will, beteiligt er sich bereitwillig: „Muss mal sehen ob mein Neo noch passt“, murmelt er in seinen Bart. Und beide stehen da mit leuchtenden Augen.

Der Homestay: In Roth nimmt traditionell jede Familie, die ein Bett frei hat, einen Athleten auf. Unser diesjähriger Homestay hatte einen erst sieben Tage alten Ironman in den Knochen stecken und war zur Betreuung seiner Freundin angereist. „Er könne sich niemals vorstellen, schon wieder eine Langdistanz zu machen“, bekam ich zu hören.
Als ich ihn nach dem Rennen und kurz vor seiner Abreise verabschiedete war es da: das Dagobert Duck Syndrom – nur dass man in seinen leuchtenden Augen keine Dollarzeichen, sondern das Challenge Logo aufblitzen sah. Und wenn man ganz genau hinsah, glaube ich sogar einen kleinen Countdown bis zum nächsten Jahr…

Der Physiotherapeut: Wie jedes Jahr gibt es beim ersten Termin nach dem Rennen eine rundum-Rennanalyse. Nur dieses Jahr fiel etwas auf, was in der Form vorher noch nie zu bemerken war. Voller Begeisterung wurde von den Erlebnissen als Zuschauer und Hilfsmechaniker auf der Radstrecke berichtet, kopfschüttelnd und staunend von den Athleten auf der Laufstrecke erzählt. Und ganz zum Schluss des Berichts war es da: richtig, das Leuchten in den Augen und es fielen die Worte „vielleicht – Staffel -Marathon – nächstes Jahr“.

Doch was ist es, dass das Leuchten in den Augen verursacht? Ich krame jetzt mal den alten Slogan des Ironman Europe heraus: „Faszination Triathlon“. Und wenn man in Roth an der Strecke steht, versteht man, warum dieser Slogan so passend ist. Das lässt sich nicht mit Worten beschreiben, nur schwer mit Bildern ausdrücken – das lässt sich nur fühlen. Und dieses Gefühl zaubert auf merkwürdige Art und Weise ein Leuchten in die Augen. Und den Countdown bis zum nächsten Jahr auf die Uhr…

Vielen Dank an Karl Durst für die Bilder!