Local Hero Andrea Seehuber bloggt: Tri Team Chieming
Der 3. Juli 2017: Das Anmeldeformular ist schon fast ausgefüllt. Einzig bei der Spalte „Team/Verein“ weiß ich für längere Zeit keine Antwort. Das Local-Heroes-Projekt ist abgeschlossen, einem Verein gehöre ich nicht an. Ich habe nichts, was ich hier eintragen kann.
Das war meine Situation kurz nach dem CST bei der Anmeldung zum Grassauer Triathlon. Zum Triathlon bin durch ein Team, ein gemeinsames Projekt gekommen. Die Tatsache, nun allein zu kämpfen, war ungewohnt und irgendwie nicht erfüllend.
Aber kurze Zeit später hat sich das Problem in Luft aufgelöst: Das Local-Heroes-Projekt ist in Verlängerung gegangen und ich bin der Triathlon-Abteilung des TSV Chieming beigetreten, eine meiner besten Entscheidungen.
Gut, wenn es ganz genau geht, habe ich einen Zwischenschritt übersprungen: meine Beitrittserklärung habe ich erst nach dem Trainingswochenende mit Triathlon-Profi Christian Jais abgeschickt. Es war wichtig und gewinnbringend, wieder jemanden auf meine Technik schauen zu lassen, nachdem das Schwimmseminar mit Europameister Jan Wolfgarten, wo ich das Kraulen eigentlich erst gelernt habe, schon über ein halbes Jahr zurückliegt. Auch das Radfahren am nächsten Tag war eine super Sache, weil ich so die Radstrecke für die Olympische Distanz (OD) beim CST, über die ich nächstes Jahr starten werde, kennenlernen konnte.
Bis es soweit ist, vertreibe ich mir die Zeit mit anderen Wettkämpfen. Beim Tüttenseelauf in Vachendorf bin ich zum ersten Mal wettkampfmäßig die zehn Kilometer gelaufen, die Distanz, die mich nächstes Jahr bei der OD erwartet. Ich konnte unter 55 Minuten bleiben, womit ich für den Anfang zufrieden bin. Aber die eigentliche Leistung haben wir als Tri Team erbracht: als zahlenmäßig zweitstärkstes Team haben wir einen Gutschein für Brotzeit auf der Staudacher Alm gewonnen. Ein paar Wochen später sind wir dort mit dem Mountainbike hin geradelt – eine super Tour.
Mein letzter Wettkampf war der 31. Alzauenlauf in Trostberg, den Profi-Triathlet Julian Erhardt für sich entscheiden konnte. Ich konnte meine Zeit mit 54 Minuten ein wenig verbessern, was mich meinem ersten Ziel von unter 50 Minuten wieder ein Stück näherbringt.
Diesen kleinen Erfolg habe ich der Laufgruppe, die Andi Schmelzer vom Sport Schneider ins Leben gerufen hat, zu verdanken. Es sind Strecken von sieben bis elf Kilometer, die wir jeden Montag um 18:30 Uhr in einem lockeren Tempo laufen. Ohne die Gruppe wäre ich wahrscheinlich wesentlich seltener trainieren gewesen. Bei der Dunkelheit überlegt man es sich zwei Mal noch alleine rauszugehen. Und selten hat man eine solche Gaudi, wenn Andi den Lauf kurzerhand in eine Traunstein-Sightseeingtour umwandelt.
Auch für die Dienstage hat sich eine Trainingsroutine festgesetzt, für die ich sehr dankbar bin: das Schwimmtraining vom Tri Team Chieming im Traunreuter Hallenbad. Von den anderen kann ich viel lernen. Und wie heißt es so schön? „The best athlete is made during the off-season.“