Local Hero Andrea Seehuber bloggt: Halt. Stopp.

Woran merkt man, dass die Zeit in gefühlt doppelter Geschwindigkeit an mir vorbeizieht? Daran, dass meine „Berichtedichte“ abnimmt. Aber hier bin ich wieder und melde mich zwischen Training und Alltag schnell zu Wort.

Dass ich meine Trainingserfahrungen jetzt ein paar Wochen nicht auf den neusten Stand gebracht habe, ist kein schlechtes Zeichen, im Gegenteil. Zielstrebig bewegen wir uns auf das letzte Juniwochenende zu. Einheit um Einheit rückt die erste Kurzdistanz näher. Es macht mir Spaß, das Training auf die Wochentage zu verteilen und den Plan durchzuziehen. Sieben Tage sind vorbei und der Kreislauf beginnt von neuem. Immer wieder, bis man sich plötzlich vor Augen führt: es sind nur noch zweieinhalb Monate.

Die Erkenntnis kam Steffi und mir, als wir gemeinsam mit Trainerin Pamela Gutsch an der Lauftechnik gefeilt haben. Ein Training, das viel Konzentration abverlangt, weil man seine Bewegungsabläufe genau unter die Lupe nimmt. Der Kopf beschwert sich am Anfang. „Was, ich darf nicht einfach abschalten und den Körper so wie immer machen lassen?“

Pam zeigt uns mehrere Übungen, macht Videoaufnahmen und erklärt uns genau, woran wir arbeiten müssen. Bei mir geht es besonders darum, die Hände nicht so weit und überkreuz vor die Brust zu bewegen. Wir lernen so effizient wie möglich einen Anstieg zu bewältigen und durch eine gerade Haltung schneller zu werden. Und wir haben richtig viel Spaß. Zwei Monate nach der Chiemgau Team Trophy endlich wieder vereint.

Ein Training speziell für die Lauftechnik möchte Pam einmal im Monat mit uns machen. Beim Auslaufen rechnet sie laut nach: „Einmal noch im April, im Mai und vielleicht im Juni, also auf alle Fälle noch zwei Mal.“ Der Moment der Erkenntnis. Noch zwei oder drei Mal Lauftechnik und dann ist der Wettkampf, so schnell geht’s. Zusätzlich werden wir uns aber noch für Stabilisationsübungen treffen. Dann kann wirklich nichts mehr schief gehen, vor allem weil uns im Gesundheitszentrum Chiemgau auch ein Athletiktraining für daheim zusammengestellt wurde.

Das wird zwar leider dazu führen, dass ich nicht mehr so oft im Gesundheitszentrum vor Ort bin, aber andererseits wird das Wetter immer besser. In anderen Worten: endlich wieder Rennradfahren. Ich hab’s sehr vermisst. Da kann es auch mal passieren, dass aus den angesetzten 90 Minuten 140 werden. Ups. Das könnte mir am Wochenende wieder passieren.

Motiviert und der Kurzdistanz gewachsen

Um nochmal auf die Erkenntnis zurück zu kommen: Ich fühle mich motiviert und der Kurzdistanz gewachsen, das ist also nicht der Grund, warum ich mir wünsche, die Zeit würde langsamer vergehen. Vielmehr will ich den Prozess wirklich bewusst erleben und auskosten. Und das gilt für so viel mehr. Nach meinem Abitur im letzten Sommer habe ich mich für ein freies Jahr entschieden. Eine spannende, vielfältige Zeit. Bald geht es darum, sich für das Studium zu bewerben, das im Oktober beginnt, auf Wohnungssuche zu gehen und die (Sport)sachen zu packen. Ein neuer, aufregender Lebensabschnitt.

Mir fällt jetzt nicht einmal ein kitschig schönes Zitat über das Leben oder die Zukunft ein, um den Text abzurunden, so dankbar bin ich für alles was war, ist und kommt.