Jo Spindlers Blog: You can do it!
Vergangenes Wochenende fand der Tölzer Triathlon statt und einer meiner Athleten, Markus Hörmann, hat das Ding gewonnen!
Es ist kein großer und kein wichtiger Triathlon, aber auch so ein Rennen muss erst einmal gewonnen werden. Die Radstrecke ist technisch anspruchsvoll, wellig, mit vielen schnellen Kurven und die Laufstrecke hat einige Höhenmeter zu bieten.
Für Markus selbst hat das Rennen noch eine besondere Bedeutung: Er kommt aus Tölz, es ist sein „Heim“-Rennen, – und er hatte im Jahr davor auch schon gewonnen. Aus diesen beiden Gründen war der Druck (den man sich hauptsächlich selber macht) besonders groß.
Wichtig an Markus’ Sieg war aber etwas anderes. Vom Halbdistanzrennen in Rimini zwei Wochen zuvor hatte sich er neben einem elften Platz auch eine verletzte Wade mitgebracht. Ans Laufen war erst Mal nicht zu denken – und nach ein paar Besuchen bei Arzt und Physio war auch klar, dass die ganze Zeit bis zum Rennen eher nicht gelaufen werden sollte.
Was tun: Absagen? Nicht starten?
Hier kam ich als Trainer ins Spiel – und meine inzwischen (leider) recht umfangreiche Erfahrung mit Verletzungen von Athleten. Wann muss man raus nehmen? Wann kann man trotz Beschwerden weiter trainieren? Wann muss man ein Rennen verschieben? Und wann kann man guten Gewissens doch zu starten? Wie muss man das Training wegen der Verletzung umbauen?
Letztendlich entschieden wir uns dazu, einen Start zu versuchen. Ich reduzierte aber Markus’ Lauftraining auf ein absolutes Minimalmaß und baute dafür das Training auf dem Rad und im Wasser etwas aus. Zusätzlich gab es deutlich mehr Erholung als normalerweise vor einem Rennen.
Das Ergebnis: Markus gewinnt nicht nur das Rennen, von dem er sieben Tage vorher noch dachte, dass er es nicht machen könnte; sondern er gewinnt es mit neuem Streckenrekord und einer Zeit unter zwei Stunden!
Fast alle Triathleten steuern jetzt auf ihre Saisonhöhepunkte zu. Die Anspannung wächst. Der Druck, den man sich selber macht. Und oft übernimmt blanke Panik das Regiment, wenn irgendwas nicht so läuft, wie man sich das geplant hat.
Mein Rat an Euch alle: Cool bleiben, lieber einen Gang zurück schalten und einen Schritt auslassen. Ihr habt Euch über Wochen und Monate vorbereitet, habt hart trainiert und die Form ist da. Diese geleistete Arbeit ist ein Fundament, das Euch Sicherheit geben sollte.
Es gibt kaum etwas, was euch in den letzten zwei, drei Wochen passieren kann, das Euch diese Fitness nehmen und Euer Hauptrennen gefährden kann. Da braucht es schon Hochwasser, Knochenbrüche oder einen fiesen Infekt direkt vorm Wettkampf.
Auf alle anderen Probleme kann man reagieren. Und mit den richtigen Maßnahmen kann man seine Ziele erreichen – und sogar übertreffen!
Best of luck and see you at the races!
Jo
P.S: Markus’ nächstes Rennen ist der Chiemsee-Triathlon, Mitteldistanz.