Gummihähnchen
Nicht nur die Super Nanny sondern auch der ein oder andere Coach hat seine mehr oder weniger fragwürdigen pädagogischen Maßnahmen. Und was bei der Nanny die stille Ecke ist, war im Team das rubber chicken. Eines dieser Gummi Hähnchen, bei dessen Anblick man sich immer fragt womit ein Hähnchen das verdient hat und warum die Welt so etwas braucht.
Zweiteres beantwortete sich im Trainingscamp dann, wenn einem der Athleten ein grober Fehler unterlaufen war. Zu spät, zu früh, zu lange trainiert, trotz des Trainers Anweisungen geplatzt, Fehler im Rennen… – solche Sachen wurden mit der Verleihung des „rubber chicken“ geahndet. Garniert wurde die Verleihung von einer Geschichte vom Coach, die in den meisten Fällen für alle sehr amüsant war, außer für den „Helden des Tages“ natürlich.
Heute war einer dieser Tage an dem mir das „rubber chicken“ gebührt hätte.
Um meinen Plan zu erfüllen, wollte ich eine Stunde vor der Gruppe losfahren um meine Schützlinge dann abzuholen und sie auf deren Tour zu begleiten. So weit so gut. Beim Losfahren einmal kurz auf die eigene Schulter geklopft, denn der Beginn der Radeinheit lag voll im Zeitplan. Da freut sich der Kontrollfreak. Nach einer knappen Stunde auch wieder am geplanten Treffpunkt angekommen und den Campleiter nach den Gruppen gefragt, schaut er mich verdutzt an. „Du kannst noch eine Stunde fahren, wir starten doch erst um halb eins!“
Genauso verdutzt rolle ich in die zweite Stunde und hole nach einer weiteren Runde meine Gruppe ab. Das die lockere Ausfahrt nicht ganz soooo locker war, muss ich nicht weiter erwähnen und auch der Gegenwind heimwärts machte das Leben nicht wirklich leichter. Herzlichen Glückwunsch. Hiermit verleihe ich mir das „rubber chicken“ des Tages. Ich weiß, dass morgen KA am Berg auf dem Plan steht…
…Auf den Zeitplan schaue ich jetzt dann lieber zweimal…