Fahne im Gepäck

Dass Triathleten auch feiern können, das weiß man. Auch wenn Geschichten von ausufernden post-race-partys eher hinter vorgehaltener Hand zu hören sind. Mehr will ich dazu auch gar nicht sagen. Wer allerdings gerade in der Nähe ist und sonst nichts zu tun hat: Am Sonntag Abend Ortszeit dürfte es in Kona wieder soweit sein – Party im Lulus…

Merkwürdig, auch zum Partyfeiern findet sich trotzdem immer eine sportliche Entschuldigung und meist geht die sportliche Betätigung der Party direkt voraus. So sind sie, die Triathleten.
Hier, in Roth fand am letzten Wochenende die „Abschlussfahrt“ statt. Eine ausgiebige Radtour zu einem schön gelegenen Hotel, wo die Unterkunft für die Nacht bereits gebucht und der Platz im Wirtshaus bereits reserviert war.

Die erste Fahne des Tages durfte ich als einzige Dame hochhalten. Die Einzige, die mich aus dieser Situation hätte retten können, musste zwecks wichtigerer Termine passen. Aber in dieser Hinsicht habe ich ja bereits 15 Jahre Erfahrung.
Einige Höhenmeter waren auf dem Weg zu überwinden und bereits im nüchternen Zustand gab es bei den Abfahrten Ausfälle im koordinativen Bereich, die einen Abstecher in die Hecke zur Folge hatten (nicht den letzten an diesem Tag). Beim obligatorischen Plattfußstopp wurde dann auch die erste Langzeit-Erinnerung an die Abschlussfahrt 2011 gesetzt: ein Bremsscheibenbranding an der Wade des Bruchpilots (ja, nach Abfahrten können Bremsscheiben durchaus heiß sein).
All das gehört aber noch zum ganz normalen Wahnsinn.

Erst bei Ankunft in unserer Unterkunft begann der Ausnahmezustand und so wurde der Durst sogleich mit isotonischen Getränken gelöscht. Zu diesem Zeitpunkt zog ich die weiße Fahne – aus diesem Kampf halte ich mich raus.

Damit er groß und stark wird...

Über den Rest des Abends wird wie üblich kein Wort verloren. Mit Ausnahme vielleicht von der gefühlten zwei Quadratmeter großen Vesperplatte, die Papa Waitz zu fortgeschrittener Stunde den Jungs spendierte. Damit sie groß und stark werden… keiner hätte es gedacht, aber ratzfatz war sie vertilgt.

Die letzte Fahne der Geschichte, aber das sage ich nur hinter vorgehaltener Hand, ziehen mehrere Jungs am Sonntag Mittag mit sich Richtung Roth.