Teilnehmerrekord bei der 5. Bioteaque Chiemgau Team Trophy

Inzell/Ruhpolding. Mehr als 1000 Langläuferinnen und Langläufer haben am Sonntag bei der 5. Bioteaque Chiemgau Team Trophy mit der Sonne um die Wette gestrahlt. „Jeder lächelt, alles ist so familiär, es ist einfach richtig schön, hier dabei zu sein“, fasste Schirmherrin und Ex-Biathletin Kathrin Lang die Stimmung im Ziel des Genusslanglaufs zusammen. Die trübte nicht einmal die veränderte Strecke. Denn wegen der Schneemassen der vergangenen Wochen mussten die Organisatoren kurzfristig umplanen und die 5. Bioteaque Sports Chiemgau Team Trophy führte diesmal nicht von Inzell über Ruhpolding bis final nach Reit im Winkl. Die Teilnehmer liefen am Morgen in Inzell los und passierten etliche Schmankerlstationen bis zur Chiemgau Arena und dann ging es wieder zurück ins Herzen Ruhpoldings – mitten durchs Winterwunderland. 

Trotz der sportlichen Herausforderung von immerhin noch knapp 40 Kilometern Streckenlänge, Genuss und Erlebnis standen immer im Vordergrund. Das begeisterte erneut Biathlon-Legende Fritz Fischer: „Immer wieder stehen bleiben, Brotzeit machen, mit den Leuten ratschen und die Landschaft genießen – das ist ein Genusslanglauf, wie er sein soll.“ Dabei sprach er das Lob aus, das vielen auf den Lippen lag und das vor allem den Menschen im Hintergrund gilt, die in den vergangenen Tagen über sich hinaus gewachsen waren und den Event damit überhaupt erst möglich gemacht haben: „Ein Riesenkompliment an die Helfer und die Organisation, bei diesen Schneemassen so eine Stimmung hin zu zaubern, das ist sensationell.“ Ruhpoldings Bürgermeister Claus Pichler war sichtlich stolz – auf seine Bürgerinnen und Bürger wie auf den Event in seinem Ort: „Wir wollen den Sportlern, ob beim Spitzensport oder im Breitensport die besten Bedingungen bieten – und wenn man so viel Schnee bekommt, muss man ihn annehmen.“ Die Region sei bekannt dafür, dass man Probleme löst. 

Genuss ganz ohne Hektik und Wettkampfstress

So blieb es an den Genussstationen wie in Froschsee, am Ortner Hof oder an der Zirmbergalm kein Wunsch offen: heißer Tee, würzige Brühe, Kuchen, Milchreis, der eigens kreierten „Loipenfutter“-Riegel, Rostbratwürste sowie Kartoffelschmankerl gaben wieder Energie für die nächsten Kilometer auf der bestens präparierten Loipe. Wer nicht die komplette Strecke bewältigen wollte oder konnte, stieg einfach in einen der Shuttlebusse und überbrückte so ein Stück. „Das haben aber gerade einmal zehn Prozent gemacht, die meisten sind durchgelaufen und das ist wirklich beeindruckend“, sagt Organisator Sven Hindl. 

Mareen Hammerschmidt macht Formtest

Foto: Christoph SchmidtDer Genusslanglauf zog dieses Jahr so viele Sportlerinnen und Sportler wie noch nie an. 1009 waren am Sonntagmorgen angetreten. Darunter nicht nur viele ambitionierte Breitensportler aus der Region, auch aus Ostfriesland und Polen, den Niederlanden oder Österreich, sondern eben auch viele – ehemalige und aktive – Profis. Für einen Testlauf nach ihrer Verletzungspause nutzte Nationalkader-Biathletin Maren Hammerschmidt den Event im Chiemgau. „Es hat echt viel Spaß gemacht, mit so vielen Leuten zu laufen. Dazu noch so ein tolles Panorama heute, das war mal etwas ganz anderes“, sagte sie, nachdem sie als schnellste Frau die Ziellinie überschritten hatte. Die Schmankerl habe sie ausgelassen und auf ihre Zeit geschaut. Denn in ein paar Wochen will sie wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Bei den Männern war Langlauf-Star Andi Katz als Schnellster unterwegs.

Preise gab es für die kreativsten und größten Teams

Fürs Tempo gab es allerdings keinen Preis, dafür aber in anderen Kategorien: Das Hofbräuhaus Traunstein stellte das Team mit den meisten Teilnehmern und das, das auch die meisten Kilometer zusammengebracht hatte. Der Preis für das kreativste Team geht dieses Jahr nach Baden-Württemberg: Das Rugby Team Freiburg war als Karotten und Hasen auf die Strecke gegangen.  Auch Triathlon-Weltmeister Daniel Unger war hin und weg: „Super. Genial. Alleine die Landschaft, das macht richtig Spaß hier.“ Dass noch viele Menschen Spaß an der Bioteaque Sports Chiemgau Team Trophy haben werden können, ließ dann auch der stellvertretende Traunsteiner Landrat Josef Konhäuser durchblicken: „Dieser Event hat Zukunft.“