Eine Frage der Perspektive

Jeder von uns kennt diese Situation: Nach einer Weile in der gleichen Umgebung mit den gleichen Personen stellt sich eine Art Betriebsblindheit ein, die einem manchmal den Blick für die außergewöhnlichen Dinge (im Positiven wie im Negativen) abhanden kommen lässt.
Diese Tatsache fällt immer dann auf, wenn man endlich mal wieder eine Veränderung wagt und dadurch andere Perspektiven erfährt.

Für mich hat sich in letzter Zeit so einiges geändert und ein paar Ereignisse haben mir bewusst gemacht, wie wertvoll solche Veränderungen doch sein können!

Seit einigen Wochen befindet sich mein Wohnsitz ein paar Querstraßen weiter. Genauer gesagt, in dem Haus, in dem ich geboren wurde. Und obwohl mich die Nachbarschaft dort länger kennt, als ich mich erinnern kann, zieht die neue Bewohnerin natürlich allerlei Aufmerksamkeit auf sich.

Knick in der Optik...

Nicht weiter ungewöhnlich, dachte ich in meinem betriebsblinden Zustand.

Klar, für mich und meine Freunde ist es ja auch völlig normal, den ganzen Tag laufenderweise oder radelnderweise unterwegs zu sein. Für meine Nachbarn ist das (natürlich?) alles andere als normal, eher merkwürdig, oder vielleicht auch ein

... getrübter Blick?

bisschen verrückt. Zumindest konnte ich diesen Eindruck gewinnen, als mich die meisten von ihnen in den letzten Tagen auf meine nicht ganz gewöhnliche und aus Ihrer Perspektive exzessiv betriebene Leidenschaft angesprochen haben.

So etwas geht nicht spurlos an einem vorbei – und während des Trainings hat man ja auch ausgiebigst Zeit nachzudenken. Bin ich wirklich so schlimm? Äh, ja. Merkwürdig? Vielleicht. Verrückt? Hin und wieder.

Manchmal sind andere Perspektiven wirklich hilfreich!

Aber wisst Ihr was? Ich würde nichts daran ändern wollen!
Und genau das sollte man sich manchmal bewusst machen, wenn man so vor sich hin trainiert. Ich habe die Möglichkeit einen tollen Sport professionell auszuüben, ich liebe mein  Training und mir ist völlig egal was andere davon denken.

Um meinen Kumpel Bernd zu zitieren: „Ich hatte ganz vergessen wie verrückt du bist.“
– Bitte Bernd, gerne!

Allen Gleichgesinnten und Mitverrückten wünsche ich ein tolles Trainings- oder Wettkampfwochenende. Genießt es! Vielleicht sehen wir uns ja in Amberg?