Ein Hamburger am Chiemsee: „Ausdauersport ist Medizin“

Knut Welzel ist Hamburger – und eines der ersten „Nordlichter“, das beim 1. Chiemsee Triathlon 2012 starten möchte. Der Triathlet, der in den Farben der Triabolos Hamburg aufläuft, hat ein Faible für Bayern. Nach zwei Teilnahmen  in Kraichgau „mit Bergen“, freue er sich jetzt auf die Mitteldistanz am Chiemsee mit noch größeren Bergen. Denn Ausdauersport ist wie Medizin für den Sportler, der sich sonst noch mit Eishockey und Fallschirmspringen fit hält.

Was reizt Dich als Hamburger am 1. Chiemsee Triathlon?
Knut Welzel: Wie viele andere Norddeutsche – und Hamburger im Speziellen –, fahre ich gern Ski und mag deswegen die Berge. Neben Hamburg finde ich auch München als Stadt sehr gut. Während meiner Bundeswehrzeit war ich vier Wochen in Altenstadt/Schongau auf dem Springerlehrgang und habe dort auch die Wochenenden verbracht, ohne Heimfahrt nach Norddeutschland. Dieses Jahr war ich schon zweimal da, zum Fußball gegen den HSV. Das war leider nicht ziemlich bitter ( 0:6 und 0:5). In den Herbstferien war ich mit der Familie in Meran und bin das dritte Mal „bei Euch längs gefahren“.

Du hast Dich etwa ein Dreiviertel Jahr vor dem Wettkampf angemeldet. Planst Du Deine Saison immer so weit im Vorfeld?
Knut Welzel: Für 2012 möchte ich wieder eine Langdistanz machen und da muss man sich eben etwas früher anmelden. Ich will wieder in Glücksburg starten und habe deswegen neben der Mitteldistanz in Hannover (Wasserstadt Tri) nach einer zweiten Mitteldistanz zur Vorbereitung Ausschau gehalten. Dabei bin ich im Internet auf den Chiemsee Triathlon gestoßen: Im Süden mit Bergen und toller Landschaft, passend zu den Sommer-Schulferien in Hamburg, also anmelden. Das ist es dann aber auch schon mit der Wettkampfplanung für 2012. Wahrscheinlich kommt dann zum Saisonabschluss der Maschsee-Tri in Hannover (olympisch) dazu und evtl. die Olympische in Hamburg.

Du hast selbst u.a. Eishockey gespielt und bist erst vor etwa sechs Jahren zum Triathlon gekommen. Wie hast Du den Sport für dich entdeckt und was gefällt Dir am Triathlon?
Knut Welzel: Ausdauersport betreibe ich seit 1984. Wegen meines Bankjobs nach Bundeswehr mit sechs Monaten Probezeit habe ich lieber aufgehört mit Eishockey und „dafür“ mit der Lauftruppe von meinem Bruder ein bisschen mit Laufen angefangen. Und weil die Läufer meinten, Eishockeyspieler hätten nur „kurze Puste“, habe ich mit meinem Bruder gewettet, dass ich einen Marathon schaffe. 1984 bin ich dann in Berlin gestartet und habe 3:16 Std. benötigt und war „etwas angefixt“ vom Ausdauersport. 1986 bin ich dann zum zweiten Mal in Berlin gelaufen und habe 3:06 Std. benötigt, Unter drei Stunden hat leider nicht funktioniert: Eishockeyspieler und kurze Puste. Danach habe ich mich mit Laufen fit gehalten und bin lieber Fallschirm gesprungen. Während der Bundeswehrzeit habe ich auch privat angefangen. Das ist eine andere „schöne Droge“, und wirkt im Vergleich zu Marathon oder Triathlon schneller und ist nicht so anstrengend. Die Berge „waren wieder“ schuld. Bei einem Skiwochenende hatte ich mir den Knöchel gebrochen und bin in dem Jahr nicht mehr gesprungen und das Folgejahr auch nicht. Dafür bin ich weiter Marathon gelaufen und hatte in 2000 mit vierzig Jahren in Frankfurt meinen dritten Marathon gemacht. Danach habe ich jedes Jahr ein bis zwei Marthons und ab 2005 (Beinbruchjahr) zum Spaß mit Kollegen beim Hamburg-Triathlon die Sprintdistanz gemacht. Ich war am Ende Dritter von Dreien und wegen des Knöchelbruchs und Mountainbikes etwas im Nachteil.Ich habe Revanche eingefordert und das Ganze bitte etwas länger. Also:  Olympische Distanz. Meine beiden Mitstreiter sind im Folgejahr nicht gestartet und ich habe meine erste Olympische gemacht. Anschließend habe ich von zwei neuen Bankkollegen gehört, dass sie in Frankfurt einen Ironman gefinisht haben. Die sahen beide genauso gut oder schlecht aus wie ich und waren beide langsamer beim Marathon als Solowettkampf. Ergo: Das muss ich auch einmal probieren. Seit dieser „neuen Zeit“ bin ich nun beim Triathlon und spiele seid einem Jahr in einer lustigen „Manager-Runde“ manchmal Eishockey in der O2-Arena Hamburg.

Welche Rolle nimmt Sport grundsätzlich in Deinem Leben ein?
Knut Welzel: Sport ist für mich sehr wichtig. Ohne Bewegung mit Schwitzen fühle ich mich unwohl und würde wohl auch „zu fett“ werden. Als „Büromensch“ mit dem üblichen Stress ist für mich Ausdauersport „Medizin“ und macht einfach Spaß.

Wie lebt Ihr Triathlon bei den Triabolos, einem der bekanntesten Tri-Vereine Deutschlands?
Knut Welzel: Im Verein macht es noch entsprechend mehr Spaß, obwohl ich letztes Jahr wegen Job und Familie leider deutlich zu wenig gemeinsame Aktivitäten wahrgenommen habe. Der Verein ist mit seinen Mitgliedern und Trainingsaktivitäten und Ingo W. einfach klasse.

Viele Grüße,

Knut