Des Oberpfalzmeisters Alptraum heißt Bernd Hagen
Wenn Ralf Preissl einen Alptraum hat, dann hat dieser wohl den Namen Bernd Hagen. Zweimal wurde der Seriensieger des Sulzbach-Rosenberger Duathlons in den vergangenen acht Jahren bei seinem Lieblingswettkampf bezwungen – zweimal hieß der Sieger Bernd Hagen vom SSV Forchheim. Aber den Titel des Oberpfalzmeisters im Duathlon ließ sich der Regenstaufer nicht nehmen – Preissl bei den Herren und Astrid Zunner-Ferstl vom Tristar Regensburg verteidigten ihre Titel.
Bei Kaiserwetter kamen 110 Starter zum Jubiläum des Sulzbach-Rosenberger Duathlons – vielleicht auch weil die 15. Austragung des Traditionswettkampfes mangels Helfern voraussichtlich auch die letzte Auflage war. Bei herrlichem Sonnenschein, aber windigen Verhältnissen, war aber an einen neuen Streckenrekord nicht zu denken. Aber auch auf der Laufstrecke, bei der der Wind weniger eine Rolle spielte war Preissl auf beiden Abschnitten deutlich langsamer unterwegs als im Vorjahr, als der den Rekord aufstellte. Vielleicht schwächte ihn auch noch eine Mandelentzündung, die ihn vor zwei Wochen heimsuchte.
Pünktlich um 9.30 Uhr fiel aber zunächst einmal der Startschuss für die 41 Starter auf der Jedermanndistanz. Fünf Kilometer Laufen, 23 Kilometer Radfahren und nochmal fünf Kilometer in den Laufschuhen standen vor den Athleten. Meist sind es die Hobbyathleten oder der Nachwuchs, welche diese Distanz wählen. Doch der Sieger war dann wohl keines von Beidem. Michael Krell (31 Jahre) vom ASC Teuschnitz-Frankenwald machte schon beim ersten Laufabschnitt das Tempo und wechselte nach 17:06 Minuten als erster auf das Rad. Hier waren ihm die Verfolger aber noch dicht auf den Fersen. Doch in seiner Paradedisziplin entledigte er sich aller Widersacher. Mit 38:09 Stunden markierte er die Tagesbestzeit auf dem Velo. So konnte er sich beim zweiten Laufabschnitt eine relativ lockere Leistung erlauben um nach 1:15:03 Stunden sicher als Erster das Ziel zu erreichen. Zweiter wurde Stephan Radeck von SV Bayreuth (21 Jahre)in 1:16:15 Stunden, Dritter Stephan Schart vom TST Ammerthal in 1:16:38 Stunden.
Hin und her ging es in der Damenkonkurrenz. Constanze Boldt vom LLC Marathon Regensburg dominierte den Auftakt in einer unglaublichen Zeit von 17:28 Stunden. Die Zweite beim Wechsel, Inge Behringer hatte bereits knapp zwei Minuten Rückstand. Doch auf dem Rad holte sie Sekunde um Sekunde auf und markierte mit 49:05 Stunden die Tagesbestzeit. Und kurz vor dem zweiten Wechsel übernahm sie auch die Spitze. Doch es sollte ja nochmals gelaufen werden und das war wieder die Zeit von Boldt. Beim Jedermannduathlon ist die zweite Laufstrecke identisch mit der Ersten. Boldt war wieder die Schnellste in 19:28 Minuten, übernahm schnell wieder die Führung und lief einem sicheren Sieg entgegen. Nach 1:28:16 Stunden überquerte sie die Ziellinie und hatte fast drei Minuten Vorsprung. Dritte wurde Angela Fruth vom RSC Neukirchen in 1:33:59 Stunden.
Die Athleten der Kurzstrecke über 7,5/38/5 Kilometer starteten fünf Minuten später als die Teilnehmer des Jedermannduathlon. Hier gab es auch eine Staffelwertung. Spezialisten der einzelnen Disziplinen oder auch Starter, die sich die volle Distanz (noch) nicht zutrauen sind hier die Teilnehmer. Die Staffel der RSG Vilstal 1 mit Stefan Rudisch bei Lauf 1, Martin Merkl auf dem Rad und Michael Gigl auf der 2. Laufstrecke siegten in 1:59:06 Stunden. Schnellste Damenstaffel war die des CIS Amberg mit Edith Wiedemann, Ute Schön und Gerda Krusche in 2:15:15 Stunden.
Hauptwettkampf des Tages war die Oberpfalzmeisterschaft im Duathlon über die Kurzstrecke. Hier kündigte sich bei den Damen im Vorfeld das Duell der mehrmaligen Siegerin Astrid Zunner-Ferstl vom Tristar Regensburg und Nicole Bretting vom MTV Pafffenhofen an. Doch Zunner-Ferstl ließ Bretting nie den Hauch einer Chance. Bereits beim ersten Lauf konnte sie mit 30:49 Minuten über eine halbe Minute zwischen ihre Verfolgerin legen. Der Rest des Damenfeldes hatte bereits nach dem ersten Lauf nichts mehr mit dem Ausgang des Rennens zu tun. Über sechs Minuten betrug der Rückstand der Dritten Eva Bauer aus Weissenburg. Auf dem Rad demonitierte Zunner-Ferstl dann jeglichen Anspruch Brettings auf den Sieg. Mit 1:08:24 Stunden vergrößerte sie ihren Vorsprung um über vier Minuten. Trotz dem Vorsprungs machte Zunner-Ferstl immer noch Druck, denn es lag immer noch im Bereich des Möglichen die für Frauen magische Marke von zwei Stunden zu knacken. Dafür reichte es aber letztlich nicht. 21:01 Minuten benötigte sie für den zweiten Laufabschnitt und „finishte“ nach 2:00:14 Stunden. Der Vorsprung auf Bretting betrug im Ziel dann über sechs Minuten. Die Dritte, Eva Bauer, war zwanzig Minuten länger unterwegs. Beste regionale Teilnehmerin war Manuela Zeller vom LT Schwandorf auf dem 4. Platz.
Für Ralf Preissl war es bei der 15. Auflage des Duathlons die zehnte Teilnahme. Sechs Mal konnte er als Erster die Ziellinie überqueren. Doch mit einem siebten Erfolg wurde es nichts. Bernd Hagen (Sieger von 2009) machte von Beginn an das Tempo, Preissl in seinem Nacken. Nach 26:58 Minuten wechselten beide auf das Rad, dicht gefolgt von Benedikt Reitwießner vom Team Baier Corratec. Auf der Radstrecke hielt der Zweikampf auf der ersten von zwei Runden zunächst an, doch auf der zweiten Runde musste Ralf Preissl reißen lassen. Bernd Hagen drückte von Beginn an aufs Tempo und lies niemals locker. Mit 59:39 Stunden blieb er als einziger Starter unter einer Stunde. Auf dem Schlussabschnitt kontrollierte Hagen das Rennen und hielt sich Preissl auf Distanz. Nach 1:45:22 Stunden überquerte Hagen nach 2009 zum bei seiner zweiten Teilnahme zum zweiten Mal als Sieger des Sulzbach-Rosenberger Duathlon als Sieger das Ziel. Ralf Preissl folgte eineinhalb Minuten später. Dritter wurde Benedikt Reitwießner, der auf dem zweiten Laufabschnitt mit 18:21 Minuten die schnellste Zeit markierte. Seine Zeit blieb bei 1:48:36 Stunden stehen. Dabei musste er aber alles geben, denn nur vier Sekunden später folgte Marco Häusler vom TriTeam Triftern. Als schnellster regionaler Athlet erreichte Manfred Rubenbauer vom RSC Neukirchen als fünfter das Ziel. Rouven Oeckl als Siebter und Uli Hartmann als Achter (beide CIS Amberg) „finishten“ ebenfalls noch in der Top Ten.