Der Fight mit den Iren
Hallo zusammen,
nachdem es leider während des Rennens nicht so gut möglich war Euch wirkliche Details zu schildern und der letzte Eintrag im Blog eigentlich. zur Halbzeit erstellt wurde, möchte ich Euch noch das eine oder andere erzählen.
Wenn man 6 Tage durch die USA unterwegs ist, erlebt man nicht nur vollkommen unterschiedliche Landschaften – das unglaublich hässliche Kansas und die wunderschönen Landstriche, die nur so unterschiedlich nur sein können. Man erlebt aber auch eine Monotonie, denn das Rennen selektiert sich sehr schnell. Wirkliche Positionskämpfe haben wir am ersten Tag erlebt und danach nur noch sehr selten. Und so waren Aufeinandertreffen mit anderen Teams wirklich auch das Salz in der Suppe.
Zumindest mit den beiden Achter-Teams aus den USA Nr. 808 und 816. Zweimal sehr beeindruckende Teams. Team 808 waren alle Fahrer im Alter zwischen 13 und 17 Jahren und Team 816 waren allesamt in früheren Jahren an Krebs erkrankt, heute geheilt und vollbringen jetzt so phantastische Leistungen. Ich darf noch erwähnen, dass wir beide Mannschaften nach oft stundenlangen „Fights“ hinter uns gelassen haben.
Tja, und dann waren da die Iren… Ihr erinnert Euch, wir waren lange auf dem 7. Platz gelegen und eine Mannschaft aus Irland ca. 2 Stunden vor uns. Irgendwann begann sich der Abstand zu verringern und zu Beginn der Nachtschicht von Stephan und Norbert vor der 4. Nacht lagen wir noch 20 Minuten zurück. Norbert hatte schon gemutmaßt dass man in dieser Schicht sie wohl einholen können würde. Aber dass es dann so schnell gehen könnte und was sich in Folge daraus entwickeln würde hatten wir nicht gedacht.
Stephan fuhr seine 90 Minuten und nachdem Norbert 40 Minuten auf dem Rad war und ordentlich „Betrieb“ machte waren auf weite Sicht Lichter vor uns. Da wir nur langsam näher kamen, prophezeite Norbert bereits dass es die Iren sein müssten. Als er zum Überholvorgang ansetze sahen wir zum ersten Mal den Tritt mit niedriger Frequenz des Fahrers und waren schon enttäuscht dass es sich wahrscheinlich doch um einen Einzelfahrer handeln müsste. Doch da war sie – die Nr. 410 – es waren die Iren. Norbert schoss am Begleitfahrzeug und Auto vorbei und brachte sofort gehörigen Abstand zwischen uns. Die Iren machten keine Anstalten zu folgen. Als Stephan wieder an der Reihe war waren sie nicht mehr zu sehen und man konnte in der Nacht weit sehen. Voller Adrenalin und Euphorie waren wir im Auto. (das Video vom ersten Überholvorgang haben wir Sonntag, 24.06. auf unserer Facebook Seite eingestellt)
Beim erneuten Wechsel auf Norbert gönnten wir uns arroganterweise auch eine Pinkel Pause und plötzlich kamen die Iren um die Kurve. Der erste Punkt den wir nicht glauben können, denn wir hatten so viel Vorsprung und die Pause war nicht so lange. Wir vermuten dass die Fahrer wohl eine kurze „Auszeit“ im schnelleren Auto genommen hatten. Nun entwickelte sich ein Zweikampf mit unfairen Mitteln. Die beiden Fahrer der Iren die nun draussen waren schienen wesentlich stärker zu sein als die beiden vorherigen Fahrer. Norbert machte nochmal ordentlich Druck, der irische Fahrer aber fuhr verbotenerweise schön im Windschatten unseres Begleitfahrzeugs. Dann überholte er uns um kaum vor uns mit seinem Begleitfahrzeug eingeschert zu sein, das Tempo deutlich zu drosseln. Norbert fragte über Funk was er nun machen solle und dass er sich bei dem Tempo langweile. Beim Überholvorgang zuvor hatte das Fahrzeug Norbert sogar geschnitten.
Wiederrum setze sich Norbert an die Spitze. Die Iren missachteten zudem Stopschilder und eine rote Ampel, was fast zu einem Unfall geführt hätte. Sie unternahmen alles um uns nicht zu verlieren. Doch wir mussten erkennen, dass wir solange der Ire den Windschatten des Autos nutzte nicht wegkamen. Deshalb winkte Norbert den Iren nach vorne dass er ein wenig arbeiten solle, aber dieser unternahm nichts. Norbert reduzierte das Tempo – der Ire auch. Norbert hielt fast an, aber der Ire überholte nicht. Inzwischen hatte sich eine endlose Autoschlange im morgendlichen Berufsverkehr hinter uns angesammelt. Die Regeln besagen, dass bei 3 Autos angehalten werden muss. Nachdem Olli im Begleitfahrzeug schon Meldung an die Offiziellen gemacht hatte orderte an Norbert dass er stehen bleiben solle. Die Iren zogen wieder davon. Mit knapp zehn Minuten Rückstand übergaben wir dann etwas frustriert an Thomas und Wolfgang.
Doch Wolfgang sagte immer „Der liebe Gott wird für Gerechtigkeit sorgen“ und so sollte es kommen. Wieder konnten die beiden recht schnell auf die Iren aufschließen da diese sich verfahren hatten. Und wieder begann das unfaire Spiel. Wolfgang wurde vom irischen Begleitfahrzeug fast vom Rad gefahren. Auf die Beschwerde der Crew bei deren Crew bekamen wir zur Antwort ob Wolfgang denn nicht bremsen könne… Wolfgang das Schlitzohr lies die Iren aber voraus fahren „Wer sich einmal verfährt, verfährt sich wieder“ sagte er. Und so kam es. Und von diesem Zeitpunkt an sahen wir die Iren nie wieder. Und unser Vorsprung wuchs und wuchs bis auf fast 3 Stunden im Ziel
Das ist die Geschichte um die Iren…
Fortsetzung folgt…
Euer
Norbert
Der heutige Blog Eintrag wurde präsentiert von Brillen Stober
Thomas Dommermuth sehr kurzsichtig. Um 5.000 km durch die USA bei Tag und Nacht zu radeln, brauche ich eine Sportbrille mit besonderem Durchblick. Brillen Stober in Weiden hat ihn mir verschafft – und eine Top-Beratung dazu.
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