Citytriathlon: „Nicht ohne Grund haben sich die Starterzahlen mehr als verdoppelt.“

 Das Amberger Triathlon-Urgestein Rouven Oeckl ist beim 25. Volks- und Raiffeisenbank Citytriathlon Amberg Sechster geworden. Im Vorfeld zu dem Jubiläumstriathlon hat er uns ein Interview zur Geschichte und zur Zukunft des Sportevents gegeben.
Ein Vierteljahrhundert Triathlon in Amberg, jährlich bis zu 500 Sportler aus ganz Deutschland und weiten Teilen Europas vom Anfänger bis hin zu Europameister Timo Bracht – hättest Du mit einer solchen Erfolgsgeschichte gerechnet?
Rouven Oeckl: Nach den anfänglichen Widerständen, sicher nicht. Aber ich finde, dass in den letzten Jahren das Profil der ohnehin guten und sehr bekannten Veranstaltung noch wesentlich geschärft wurde. Im Moment boomt der Triathlonsport gerade wieder und auf dieser Welle sollte man weiter mitsurfen.

Wie hat sich der Amberg Triathlon in Deinen Augen entwickelt?
Rouven Oeckl: Aus Sportlersicht sehr positiv. Nicht ohne Grund haben sich die Starterzahlen in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Natürlich möchte nicht jeder so früh im Jahr „seinen“ Triathlon machen, aber Amberg ist immer ein guter Saisonauftakt und Formtest.

Wo siehst Du den Citytriathlon in den nächsten Jahren?
Rouven Oeckl: Der frühe Termin, die zuschauerfreundlichen Strecken sind Garanten für eine erfolgreiche Zukunft. Wenngleich mit 500 Startern bezüglich der Anzahl der Startgruppen eine Schmerzgrenze erreicht ist.

Es ist geplant, weitere Meisterschaften – national wie international – auszurichten. Wie hältst Du von dieser Idee?
Rouven Oeckl: Windschatten-Rennen im Stile der Triathlon-Ligen sind in Amberg ohne Einschränkungen realisierbar. Ob Sponsoren noch wesentlich mehr Geld als bislang für größere Wettkämpfe investieren wollen, kann ich nicht beurteilen.

Wie oft warst Du beim Amberg Triathlon selbst am Start?
Rouven Oeckl: Mein erster Start war, glaube ich, 1989. Zwei Wochen davor lieh ich mir ein Rennrad eines Freundes und wurde auf Anhieb Siebter. Das war‘s für mich. Ich habe nicht mitgezählt, aber zehn bis zwölf Starts werden es wohl gewesen sein, darunter auch ein oder zwei Siege, … lange her.

Was macht den Citytriathlon für Dich zu einem besonderen Triathlon?
Rouven Oeckl: Jeder Triathlon hat seinen besonderen Reiz. In Amberg gefallen mir besonders die geordnete Schwimmsituation, die immer vertrauten Strecken und natürlich freut man sich über jeden begeisterten Zuschauer mehr, wenn man ihn meist persönlich kennt.

Schätzt Du auch an den Sportevents der Wechselszene?
Rouven Oeckl: Es kommt alles aus einer Hand und man kennt sich einfach. Die Internetplattform mit allen Infos, Events, Bildern und Ergebnislisten ist spitze. Und …. es regnet ganz selten bei Wechselszene-Events ;-)

Wo würde der Ausdauersport im Landkreis Amberg-Sulzbach Deiner Ansicht nach ohne den Citytriathlon stehen?
Rouven Oeckl: Ich glaube, die Neuzugänge im Kinder- und Jugendbereich in einigen Vereinen sind sehr erfreulich. Wir besitzen durch die Veranstaltung und unsere erfolgreichen Sportler sicher auch ein großes Know-How, das es in Zukunft weiterzugeben gilt. Durch die größere Internet- und Medienpräsenz kommen ja nun auch Sportler aus entfernteren Gegenden zu uns und erleben eine Topveranstaltung. Das wirft sicher ein positives Licht auf die Stadt. Ich glaube jeder ernstzunehmende Verein sollte eine eigene Triathlonveranstaltung haben, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. So gibt es in Amberg eine Veranstaltung für Kinder und Jugendliche, und für Hobby- und Leistungssportler den Citytriathlon. Sogar das Sportabzeichen Triathlon können Schüler im Sommer in der Vilsstadt ablegen. Das ist ein sehr weitgefächertes Angebot im Bereich Ausdauersport, das den Vereinen Zulauf beschert.

Was begeistert Dich selbst an Triathlon?
Rouven Oeckl: Das Komplettpaket aus körperlicher Fitness, mentaler Stärke, Ausgeglichenheit, dem „Unterwegs-sein“ im Training oder zu Wettkämpfen, das Verschieben von persönlichen Grenzen.

Wo liegen Deine Stärken beim Triathlon?
Rouven Oeckl: Das Schwimmen gelingt mir wohl ganz gut. Danach verliere ich meistens nur noch an Plätzen ;-). Und auch das Wechseln zwischen den Disziplinen habe ich inzwischen automatisiert.

Welche Disziplin magst Du am wenigsten?
Rouven Oeckl: Früher war es das Laufen. Heute bin ich mit dem Radfahren unzufriedener, weil man dafür einfach mehr kostbare Zeit aufwenden muss, die für die Familie fehlt.

Welche Distanz liegt Dir am meisten?
Rouven Oeckl: Zu meinem Trainingspensum passen im Moment vom Sprint bis zur Mitteldistanz alle Triathlonstrecken. Eine gewisse Affinität habe ich zu keiner Distanz.

Was sind Deine Ziele für 2012?
Rouven Oeckl: Gesund und unverletzt bleiben, die Altersklasse gut repräsentieren (Silberrücken) – besonders bei den Bayerischen auf der Mitteldistanz.