Chiemsee Triathlon: Paratriathlon ist eine Erfolgsgeschichten hoch drei
Ein Triathlon ist für viele ein schier unerreichbares sportliches Vorhaben. Jedem Finisher wird schon deshalb stets größten Respekt gezollt. Der Umgang mit einem Handicap stellt dabei eine noch zusätzliche Herausforderung dar. Dennoch fanden sich in den vergangenen zwei Jahren, seit Aufnahme der Paratriathlon-Wertung in das Programm des Chiemsee Triathlon, rund ein Dutzend Para-Sportler im Chiemgau ein.
Paratriathlon ist zwar kein neuer Begriff in Triathlon-Kreisen, dennoch bekam diese Wertung erst in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Entsprechend wuchsen auch die Starterfelder.
Dafür mitverantwortlich dürften die Erfolge der deutschen Para-Triathleten sein. Weltmeisterin Nora Hansel – nur eine der erfolgreichen deutschen Sportlerinnen – war beispielsweise im vergangenen Jahr auch am Chiemsee am Start. In 3 Stunden 17 Minuten finishte sie ihren ersten Triathlon über die Kurzdistanz und war begeistert.
Der wohl beste Beweis für die steigende Popularität des Partriathlons ist die Aufnahme in das Paralympische Programm. In diesem Jahr wird es erstmals so weit sein. Paratriathlon unter den olympischen Ringen in Rio. Auf die Frage, was sie sich für die zukünftige Entwicklung des Sports im Zuge der Olympiapräsenz erhoffe, antwortete Nora Hansel im vergangenen Jahr: „Ich hoffe, dass noch mehr Sportler mit Handicap den Weg zum Triathlon finden, und sich die Unterstützung weiterhin so positiv entwickelt. Dazu zählt, dass sich die Strukturen im olympischen und paralympischen Sportsystem mehr und mehr annähern, so dass es für Sportler mit und ohne Handicap keine Unterschiede mehr gibt.“
Doch wie funktioniert Paratriathlon eigentlich? Paratriathleten stellen sich, ebenso wie alle anderen Starter, den drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen. Fünf DTU-Paratriathlon-Startklassen stellen sicher, dass die Wertung unter den Athleten mit Handicap fair ist. So gibt es eine Einteilung in eine Handbike/Rennrollstuhl-Klasse, eine Klasse für Athleten mit schwerer-, mittelschwerer- oder leichter Behinderung, sowie eine weitere für Sportler mit Sehbehinderungen.
Auf allen Distanzen stellen sich Athleten mit unterschiedlichen Voraussetzungen dann auch verschiedenen weitere Herausforderungen. So auch am Chiemsee.
Chiemsee-Triathlon-Starter Gerald Gajer beispielsweise, erzählt in einem Interview: „Der Schwimmausstieg ohne Prothese und das Wechseln von der Radprothese zur Laufprothese muss schon mit den Helfern vor Ort genau abgestimmt sein und ist eine kleine organisatorische Herausforderung.“
Diesen Herausforderungen werden sich 2016 erneut mehrere Sportler am Chiemsee stellen. Sowohl auf der Volks- und Kurzdistanz, als auch auf der Mitteldistanz.