Chiemsee Triathlon: James Elvery möchte vorne mitmischen

Der James Elvery ist knapp am neuseeländischen Olympia-Kader vorbeigeschrammt. Nun konzentriert er sich auf die längeren Distanzen. In Barcelona bestritt er seine erste Mitteldistanz und kam gleich in die Top 10. Beim 1. Chiemsee Triathlon will er vorne mitmischen.

Deine Erfahrungen mit Mitteldistanz-Rennen halten sich noch in überschaubarem Rahmen – freust Du Dich auf den 1. Chiemsee Triathlon?
James Elvery: Ich freue mich schon sehr auf das Rennen. Seit 2005 habe ich bereits sieben Sommer in der Deutschen Triathlon Bundesliga Rennen gemacht und hier ist praktisch mein zweites Zuhause. Besonders in Bayern genieße ich stets die tolle Umgebung. In Barcelona habe ich meine erste Halbdistanz gemacht und der Chiemsee Triathlon wird meine Zweite werden.

Was kamst Du zum Triathlon?
James Elvery: Als ich jung war, war ich Schwimmer und Läufer und begann dann Radrennen zu fahren. Mein Vater war Triathlet und ich trat nur in seine Fußstapfen. In der Schule begann ich, Schwimmen, Rad fahren und Fitness sehr ernst zu nehmen – alles um für Triathlon fit zu sein.

Wann begann Deine Profilaufbahn?
James Elvery: Vor zehn Jahren wurde ich das erste Mal in den Nationalkader berufen und seither bin ich Profitriathlet. Es ist toll, auf der ganzen Welt herumzureisen und das zu machen, was man am liebsten tut. Ich habe schon über 40 Länder bereist, um meine Lieblingstätigkeit auszuüben.

Wo liegen denn Deine Stärken?
James Elvery: Momentan schwimme ich sehr stark und bin auch am Rad fit. Bis vor 18 Monaten sollte ich noch für das neuseeländische Olympiateam starten, um unseren guten Läufern zu helfen. Deswegen versuchte ich, die Normen zu erfüllen und zeigte meine Bestleistungen bei den beiden Qualirennen in London 2011 und Sydney 2012. Leider beschlossen die Verantwortlichen, drei Läufer ins Team zu nehmen, sodass für mich kein Platz mehr war. Nun wechsle ich auf die längeren Distanzen.

Bist Du denn ein schwacher Läufer?
James Elvery: Das denke ich nicht. Während meiner ersten Mitteldistanz in Barcelona hatte ich einen Sturz und verlor meine Verpflegung, doch ich habe viel dazugelernt und konnte als Zehnter das Rennen beenden. Und obwohl ich gefühlt das langsamste Tempo lief, das man laufen kann, lief ich immer noch eine 1:23 h – nicht so schlecht, oder?

Hast Du denn Unterschiede bei den Rennen feststellen können?
James Elvery: Einen Unterschied, den ich bei meinem Wechsel von Windschattenrennen auf die Windschatten freien Rennen bemerkt habe, ist,  dass man sich während des Radfahrens mehr konzentrieren muss. Im Windschattenrennen sitzt du in der Gruppe und kannst dich ausruhen, wohingegen du beim windschattenfreien Rennen deine Belastung stets selbst an dein Können und die Rennsituation anpassen musst.

Hast Du auch Dein Training angepasst?
James Elvery: Mein Training hat sich im Vergleich zu vorher nicht viel geändert. Ich schwimme etwas weniger und laufe dafür etwas mehr. Die Intensität ist etwas geringer und der Umfang etwas größer. Ansonsten ist sich das Training ähnlich, denn selbst vorher habe ich schon 30 bis 40 Stunden trainiert, dass ist schon einiges!

Was sind Deine Ziele für den Chiemsee Triathlon?
James Elvery: I want to win the race – natürlich! Nach zehn Jahren ITU-Rennen ist es an der Zeit, Geld zu verdienen. Es ist bei den kurzen Distanzen schwer, sich zu finanzieren, wenn man nicht zu den zehn Weltbesten gehört. Auch das ist bei den langen Distanzen attraktiver.

Was planst Du noch in dieser Saison?
James Elvery: Nach diesem Rennen werde ich ein weiteres Challenge-Event am Walchsee-Kaiserwinkl ins Visier nehmen sowie einige weitere windschattenfreie Rennen. Außerdem werde ich in Frankreich beim Grand Prix starten, eventuell auch in der Bundesliga am Schliersee.