Chiemsee Triathlon: Gerald Geier: „Ich erwarte mir viel Spaß beim Chiemsee Paratriathlon“

Laufen_(Bildrechte Gerald Geier) (2)Gerald Geier hat schon 13 Langdistanzen gefinisht, darunter drei Mal Hawaii. Triathlon ist für ihn eine besondere Sportart gewesen – nicht nur, aber auch wegen seiner Unterschenkel-Amputation. Im Interview spricht er über die Entwicklung des Paratriathlons, kurze Hosen und seinen Start beim ersten Chiemsee Paratriathlon, der am 29. Juni in den 3. Chiemsee Triathlon eingebettet ist.

Paratriathlon gehört zu den jungen Sportarten und erfreute sich in den letzten Jahren  zunehmenden Interesses. Was ist der besondere Reiz am Paratriathlon?
Gerald Geier: Ich betreibe den Triathlonsport mit meiner Unterschenkel-Amputation schon seit mehr als 15 Jahren. Triathlon mit seinen drei Disziplinen ist für mich immer eine besondere Sportart gewesen. Als Handicap-Triathlet musst Du natürlich noch zusätzliche Herausforderungen überwinden, um erfolgreich zu finishen. Das ist für mich der besondere Reiz.

Jeder Paratriathlet muss mit seinem individuellen Handicap umzugehen lernen. Ist das ein persönlicher Prozess oder findet ein Sportler Unterstützung durch andere?
Gerald Geier: Ich denke, beides ist der Fall. Zum einen ist dies ein persönlicher Prozess, wie Du mit der Situation umgehst. Bei mir hat es auch Jahre gedauert, bis ich mich beispielsweise mal mit kurzer Hose in der Öffentlichkeit gezeigt habe. Noch wichtiger allerdings war und ist weiterhin für mich das persönliche Umfeld mit Familie und Freunden. Sie geben Dir die nötige Unterstützung und Motivation, die Du als Mensch und als Sportler brauchst.

2016 wird Paratriathlon erstmals im Programm der Paralympics seinen Platz finden. Was erhoffst Du Dir für die zukünftige Entwicklung des Sports?
Gerald Geier: Ich freue mich, dass endlich Triathlon im Jahr 2016 paralympisch geworden ist. Dies hat die Sportart und haben die Sportler echt verdient. Triathlon ist sicher nicht die medienwirksamste Sportart. Vielleicht können wir mit den Paralympics in Brasilien etwas mithelfen Triathlon noch mehr in der Öffentlichkeit zu verbreiten.

An welchem Rennen möchtest du unbedingt einmal teilnehmen?
Gerald Geier: Von meinen 13 Langdistanzen war ich bereits drei Mal auf Hawaii. Das war natürlich jedes Mal ein tolles Erlebnis. Was mich noch einmal reizen würde, wäre der Ironman Lanzarote, der angeblich noch härter sein soll als der Ironman auf Hawaii. Für die Sprintdistanz bei den Paralympics 2016 bin ich leider schon etwas zu alt.

Zur dritten Auflage des Chiemsee Triathlons gibt es erstmals eine Wertung Paratriathlon über die Kurzdistanz. Triathlon in reizvollster Umgebung, am Bayerischen Meer, mit Alpenkulisse. Was erwartest du dir von dem Rennen?
Gerald Geier: Auf alle Fälle viel Spaß und gesund zusammen mit meiner Frau Dagmar ins Ziel zu kommen. Sie macht auch Triathlon und startet ebenfalls das erste Mal beim Chiemsee Triathlon. Wir freuen uns sehr.