Chiemsee Triathlon: Fußballerinnen-Staffel tritt an

e13-02532 (2)_Bike-(Bildrecht Petra Wimbersky)Der Start von Fußball-Weltmeisterin Petra Wimbersky beim 3. Chiemsee Triathlon schlägt Wellen: Die Frauen-Fußballerinnen Adriane Radtke, Sabrina Neurieder und Petra Schüll treten nun gemeinsam in der Staffel bei dem Wettkampf am 29. Juni an. Radtke und Schüll haben wie Wimbersky unter anderem beim FC Bayern München gespielt, Neurieder stürmte für die SpVgg Kaufbeuren. Im Interview verraten die drei, was sie von den Triathlon-Plänen ihrer Freundin Petra Wimbersky halten, ziehen den Vergleich zwischen Fußball und dem Multisport und verraten, welchen Vorteil es für den Staffelwettbewerb haben kann, Mannschaftssportler gewesen zu sein.

Wie hast Du von Petras Triathlon-Plänen erfahren?
Sabrina Neurieder: Petra kam durch mich zum Triathlon, deshalb bin ich meist informiert
Adriane Radtke : Ich hab sie irgendwann beim Trainieren getroffen, als sie mir erzählt hat, dass sie sich gut vorstellen kann, mal einen Triathlon mit zu machen

Schüll-Petra-Training-EinsatzWie war Deine erste Reaktion?
Sabrina Neurieder: Ich habe mich sehr gefreut, vor allem darüber eine Trainingspartnerin zu bekommen
Adriane Radtke: Ich fand es klasse. Da sie ja früher Schwimmerin war und schon immer einen sehr starken Leistungswillen hatte, war sie aus meiner Sicht prädestiniert für diesen Sport.
Petra Schüll: Ich finde es richtig klasse, dass Sie das macht. Allerdings hat es mich nicht gewundert, denn wer Petra kennt weiß, wenn Sie was anpackt, dann zieht sie es zu 200 Prozent durch.

Wann habt Ihr den Entschluss gefasst, in der Staffel anzutreten?
Petra Schüll: Petra hat mir erzählt, dass Sie am Chiemsee Triathlon teilnimmt und dass auch Staffelwettbewerbe angeboten werden. Ich wusste, dass Sabrina Triathlon begeistert ist und Adriane auf einen Halbmarathon hin trainiert, und so kam mir die Idee mit einer Staffel am Chiemsee an zu treten.
Sabrina Neurieder: Ich war sofort dabei.
Adriane Radtke: Da ich schon einige Läufe über zehn Kilometer und auch und über die Halbmarathon-Distanz mitgelaufen bin, fand ich es eine nette Idee, mal an einem Staffel-Wettbewerb teilzunehmen.

Wer übernimmt welchen Part?
Adriane Radtke: Petra wird mit dem Schwimmen starten, Sabrina Rad fahren und ich dann laufen.

Was haltet Ihr grundsätzlich von Triathlon?
Petra Schüll: Ich finde, es ist der Wahnsinn, was bei einem Triathlon von einem Sportler alles abverlangt wird. Hier ist sehr viel Ehrgeiz, Wille, Fleiß und Durchhaltevermögen gefragt, um zu bestehen. Ich habe den größten Respekt vor diesen Sportlern. Im Vergleich zum Fußball ist dieser Sport weitaus trainingsintensiver und wird von zu vielen Menschen zu Unrecht belächelt. Ich selbst habe mehrfach am Sprinttriathlon im Olympiapark teilgenommen: Einmal alleine und zweimal mit der Staffel jeweils als Schwimmer.
DSC_0435_(Bildquelle Bine Neurieder) (1)Sabrina Neurieder: Ich finde Triathlon mit seinen drei Disziplinen ist ein abwechslungsreicher Ausdauersport, bei dem man seine Grenzen kennenlernt und über sich hinaus wachsen kann.
Adriane Radtke: Ich bewundere jeden Triathleten, da enorm viel dazu gehört, die drei Sportarten möglichst gut zu meistern. Es sind ganz unterschiedliche Anforderungen an den Körper. Beim Schwimmen ist zum Beispiel die Technik sehr entscheidend. Beim Ausdauersport generell fasziniert mich, wie man mit starkem Willen sehr viel erreichen kann.

Wie trainierst Du Deine Disziplin? Hast Du schon Erfahrung in dem Bereich? Wenn ja, welche?
Sabrina Neurieder: Ja, ich habe an ein paar Sprintdistanzen und Schliersee teilgenommen, bis ich leider Krankheitsbedingt pausieren musste. Radfahren ist für mich die Disziplin, welche mir am leichtesten fällt, weshalb ich keinen strengen Trainingsplan habe, zwei bis dreimal pro Woche versuche ich aufs Rad zu steigen.
Petra Schüll-SWIMPetra Schüll: Aufgrund meiner Knieverletzung kann ich keinen Laufsport mehr betreiben. Und da ich in meiner Jugend, genau wie Petra, im Schwimmverein war, gehe ich seither jede Woche schwimmen. Seit klar ist, dass ich in der Staffel am Chiemsee Triathlon teilnehme, versuche ich, zwei-bis dreimal in der Woche zu schwimmen, wenn möglich zusammen mit Petra. Dnn ihr Ehrgeiz und Fleiß motiviert mich noch mehr.
Adriane Radtke: Ich spiele noch etwas Fußball, aber nur noch Bezirksliga, und hab daher eine gewisse Grundfitness. Ansonsten werde ich wohl noch ein paar Intervallläufe und schnelle Läufe trainieren. Ich habe aber keinen Trainingsplan oder so etwas. Bei uns steht ja der Spaß im Vordergrund.

Wie denkst Du inzwischen über Petras Pläne?
Sabrina Neurieder: Ich bin begeistert von ihren Plänen. Ich kann ihr nur raten, dabei zu bleiben, denn ich weiß, dass es Ihr viel Spaß macht. Sie ehrgeizig ist und deshalb wird erfolgreich sein.
Adriane Radtke: Petra liebt den Sport und könnte gar nicht ohne. Daher finde ich gut, dass sie nun eine neue Sportart gefunden hat, die ihr Spaß macht und in der sie sicher auch noch viele Erfolge feiern wird.
Petra Schüll: Ich habe auch riesigen Respekt vor dem, was Sie tut und wie Sie es anpackt. Ihr Trainingsfleiß und Ehrgeiz sind vorbildlich. Vor ihrer Leistung kann ich nur den Hut ziehen

Mit welchem Ziel geht Ihr in den Wettkampf?
Adriane Radtke: Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen. Ich denke aber wir werden alle 100 Prozent geben und das Beste herausholen. Ich persönlich würde gerne unter 50 Minuten laufen.
DSC_0435_(Bildquelle Bine Neurieder) (3)Sabrina Neurieder: Flott und mit viel Spaß den Wettkampf bestreiten
Petra Schüll: Natürlich strebt man als ehemaliger Leistungssportler immer danach, alles aus sich rauszuholen und so gut wie möglich abzuschneiden. Aber ich denke, dass in unserem Team die richtige Mischung aus Ehrgeiz und Spaß vorhanden ist. Außerdem sind wir drei noch nie gemeinsam in einer Staffel gestartet, deshalb „schau mer a mal“ wie wir abschneiden. Das wichtigste ist der Spaß.

Welchen Vorteil habt Ihr als Mannschaftssportler als Staffel?
Petra Schüll-3-TEAM-FCBPetra Schüll: Als Teamsportler ist unser sehr ausgeprägter Teamgeist ein Vorteil. Wir geben nicht auf, auch wenn es bei einem Teammitglied nicht so gut läuft. Wir werden uns gegenseitig anfeuern und füreinander alles geben. Wir als Mannschaftssportler können uns gegenseitig pushen und dadurch kann jeder einzelne noch mehr leisten. Wir sind nur so stark wie der schlechteste in unserem Team.
Adriane Radtke: Das kann man schwer vergleichen. Klar sind wir keine Einzelsportler, die nur auf sich gucken, aber bei der Staffel sind wir ja nicht alle gleichzeitig dran. Mit der Übergabe habe ich zum Beispiel sehr wenig Erfahrung. Grundsätzlich werden wir uns aber natürlich den ganzen Wettbewerb gegenseitig anfeuern und Petra hoffentlich auch noch.
Sabrina Neurieder: Wir können uns gegenseitig motivieren und falls es bei einer nicht so gut läuft, kann der nächste versuchen, Zeit rauszuholen. Danach wird auf jeden Fall gefeiert.

– Reizt es Dich – Stand heute – einmal einzeln bei einem Triathlon zu starten?
AdrianeMünchenMarathon2012 (2)_(Bildquelle Adriane Radtke)Adriane Radtke: Nein, ich bin eine katastrophale Schwimmerin. Duathlon schon eher.
Sabrina Neurieder: Natürlich! Ich würde auch sofort einzeln wieder starten, wenn da nicht das schwimmen wäre…;0)
Wegen der erwähnten Verletzung klappt ein Einzelstart nicht mehr. Mein Ziel für die Zukunft wird sein, weiter an Staffelwettbewerben teilzunehmen, wenn möglich über die Mitteldistanz. Mein größtes Ziel für die Zukunft: Die Teilnahme an Freischwimmer Wettbewerben, dass wird für mich persönlich die größte Herausforderung.