Chiemsee Triathlon: Biathletinnen treten als Staffel an
Nach Andi Birnbacher und Simon Schempp im Jahr 2012 gehen in diesem Jahr die nächsten Biathlon-Profis beim Chiemsee Triathlon sportlich fremd: Die drei Biathletinnen Vanessa Hinz, Marion Deigentesch und Maren Hammerschmidt treten bei der dritten Auflage des Sportevents gemeinsam in der Staffel an. Im Interview verraten sie, welche Gemeinsamkeiten Biathlon und Triathlon haben, wie sie sich auf den Wettkampf im Chiemgau vorbereiten und was WhatsApp damit zu tun hat.
Habt ihr Triathlon schon einmal hautnah erlebt?
Marion Deigentesch: Vor zwei Jahren habe ich beim Chiemsee Triathlon zugeschaut, aber leider noch bei keinem teilgenommen. Es war sehr aufregend, vor allem war ich fasziniert wie schnell man einen ‚Wechsel machen kann.
Maren Hammerschmidt: Ich habe schon mal einen Triathlon vor Jahren in Münster gesehen. Meine Tante hatte mitgemacht. Ich finde die Kombination aus den drei Disziplinen wirklich spannend.
Vanessa Hinz: Ich habe schon öfters einen Triathlon live gesehen, da wir in Schliersee jedes Jahr den Alpen Triathlon hatten. Das hat mich auch schon als kleines Kind angespornt, das selbst mal auszuprobieren. Es hat mir immer Spaß gemacht, ich habe beim Miesbacher Schülertriathlon, beim Tegernseer, bei einem in München und beim Schlierseer Alpen Triathlon in der Staffel teilgenommen. Der Wechsel und die Umstellung auf eine ganz andere Sportart ist einfach klasse.
Was reizt Dich, jetzt mitzumachen?
Marion Deigentesch: Der Chiemsee Triathlon ist ein schönes Event, wie ich finde, und bei uns in der Nähe.
Maren Hammerschmidt: Andere Athleten vom Stützpunkt Ruhpolding haben letztes Jahr mitgemacht und das hat unser Interesse dieses Jahr geweckt.
Vanessa Hinz: Wir trainieren alle in Ruhpolding am Stützpunkt und da ist der Chiemsee Triathlon quasi unsere Heimstrecke.
Wer übernimmt welche Position in Eurer Staffel?
Marion Deigentesch: Ich übernehme die dritte Position, also ich laufe vor allem, weil diese Position am besten zu mir passt und ich ein befreiendes Gefühl habe beim Laufen und dort einfach alles klappt, einfach starten und losrennen.
Maren Hammerschmidt: Ich werde die zweite Position, das Rad fahren, übernehmen. Ich denke, dass das von den drei Disziplinen meine beste ist. Danach haben wir auch entschieden, wer was macht. Für Marion und mich war gleich klar: Wir machen alles außer Schwimmen. Und dann war es uns beiden eigentlich egal ob wir jetzt laufen oder radln.
Vanessa Hinz: Ich starte als Schwimmerin, weil Schwimmen schon immer meine Leidenschaft war und immer noch ist, ich aber leider viel zu selten dazu komme.
Musstet Ihr Euch gegenseitig überreden?
Maren Hammerschmidt: Das war eine gemeinsame Entscheidung von uns, so frei nach dem Motto:“ Hey lasst uns doch die Triathlonstaffel mitmachen „
Wie bereitet Ihr Euch vor?
Vanessa Hinz: Wir werden vor dem Triathlon nochmal gemeinsam die Radstrecke abfahren und uns die Laufstrecke anschauen. Jeder gibt dann seine Erfahrungen und Tipps an den anderen weiter.
Marion Deigentesch: Da wir sowieso immer zusammen jeden Tag trainieren, haben wir sozusagen ein gemeinsames Training, und da ich durch meinen Sport vor allem in der jetzigen Trainingsphase oft zum laufen gehe, ergänzt sich das optimal mit dem Triathlon
Maren Hammerschmidt: Eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe gibt es natürlich auch!
Was erwartet Ihr Euch von dem Wettkampf am 29. Juni?
Marion Deigentesch: Ich erwarte mir schönes Wetter und viele und begeisterte Zuschauer.
Vanessa Hinz: Ich möchte gerne meine eigene Schwimmzeit vom Schlierseer Triathlon verbessern und sonst einfach Spaß haben und das Flair miterleben. Außerdem finde ich es immer interessant, mich mit Sportlern zu unterhalten. Darüber, was die so trainieren und wie sie sich motivieren.
Lassen sich Biathlon und Triathlon vergleichen?
Marion Deigentesch: Beim Biathlon und Triathlon muss man sich auch auf mehr als nur auf eine Sportart konzentrieren und es wird dadurch ein sehr abwechslungsreicher Sport, wo man auch lernen muss mit den vielen unterschiedlichen Komponenten zurechtzukommen.
Vanessa Hinz: Ganz einfach die Verbindung von zwei beziehungsweise drei Sportarten und das schnelle Umschalten von der einen auf die andere Sportart.
Maren Hammerschmidt: Biathlon ist dem Triathlon schon ähnlich, weil wir auch zwei Disziplinen miteinander verbinden müssen. Allerdings glaube ich, dass Triathlon unheimlich hart und anspruchsvoll ist, vielleicht sogar mehr als Biathlon.
Wie verlief Eure vergangene Saison?
Vanessa Hinz: Die Saison verlief sehr gut für mich. Ich konnte zwei Siege im zweitklassigen IBU Cup erringen und mich für die Olympischen Spiele qualifizieren und durfte die letzten vier Weltcups starten.
Marion Deigentesch: Die letzte Saison war sehr durchwachsen. Vor allem zum Saisonhöhepunkt gegen Ende der Saison, ließ leider meine Leistung stark nach, da ich im Sommer sehr lange mit einer Krankheit zu kämpfen hatte und somit nicht genügend Grundlagen für den Winter trainieren konnte.
Maren Hammerschmidt: Die vergangene Saison war ein Auf und Ab für mich, leider bin ich sehr schlecht in die Saison gestartet. Mit der Europameisterschaft und den IBU Cups am Ende der Saison gelang mir aber noch ein versöhnlicher Abschluss.
Was habt Ihr Euch für dieses Jahr vorgenommen?
Marion Deigentesch: Da ich dieses Jahr das erste mal in der Damenmannschaft mittrainieren kann, ist ein Ziel für mich, dass ich mit dem guten Training zurechtkomme und dadurch eventuell bei der Junioren WM um die Medaillen mitkämpfen kann.
Vanessa Hinz: Ich möchte auf jeden Fall an die vergangene Saison anschließen und fest im Weltcupteam sein und meine beste Weltcupplatzierung (21.Platz) toppen.
Maren Hammerschmidt: Für die neue Saison habe ich mir sehr viel vorgenommen, ich will es wieder in das Weltcup Team schaffen. Das ist mein großes Ziel und dafür werde ich alles tun. Und: Ich freue mich schon echt auf den Triathlon mit den Mädels!