Challenge Rimini 2013 – Markus Hörmanns Feuertaufe

Challenge Rimini 2013 – Markus Hörmanns Feuertaufe Markus Hörmann ist mit seinem dritten Platz beim 26. Volks- und Raiffeisenbank Citytriathlon Amberg schon einmal gut in die Saison gestartet. Bei der Challenge Rimini bestritt er sein erstes internationales Profi-Rennen. Sein Nachbericht.

Ich beginne nach dem erfolgreichen Saisonstart in Amberg. Leider hat es mich nach dem Rennen erwischt und ich bekam eine Erkältung. Das hieß: Eine Woche kein Training und das knapp drei Wochen vor meinem ersten internationalen Profi-Start in Rimini. Nach der Erkältung, die mich doch sehr niedergerungen hatte, startete ich mit meinem Coach Joseph Spindler zwei Wochen vor dem ersten großen Wettkampf dieser Saison in die Vorbereitung darauf. Wir zogen das Tempo und die Intensität relativ zügig an, doch leider funktionierte das die ersten drei bis vier Tage nur bedingt. Es steckte doch immer noch was drin und somit blieb mir nichts weiter übrig, ich musste mich langsam steigern. Das Training lief dann bis zum Wettkampf sehr gut und ohne große Zwischenfälle, nur  das Wetter hier in Deutschland machte uns zu schaffen. Am 24. Mai war es dann so weit, meine Freundin und ich sind um 4 Uhr morgens ab ins Auto und auf nach Rimini. Wir freuten uns auf schönes Wetter und geniale Triathlon-Atmosphäre. Am Brenner wurden wir dann von 0 Grad und Schneefall begrüßt, ich dachte mir haut‘s die Augen raus! Bis circa 70 Kilometer vor Rimini war kaum Besserung in Sicht, Dauerregen und 8 Grad. In Rimini angekommen waren es dann doch 17 Grad und einigermaßen sonnig, aber über den  Bergen lauerte schon das Dunkel! Nach siebenstündiger Fahrt haben wir uns dann erst einmal ausgeruht und ein Nickerchen gehalten, um dann wiedererfrischt noch ein kleines Lockerungsläufchen zu unternehmen.

Am Tag vor dem Wettkampf fuhr ich gleich in der Früh einen Teil der unglaublich harten Radstrecke ab (90km, 1300hm, Steigungen bis zu 18%) setzte noch letzte Spitzen und bereitete dann das Rad vor. In dieser Zeit hat es begonnen stark zu regnen und es hörte bis zum Abend nicht mehr auf! Am Samstagnachmittag  dann checkte ich das Rad in die Wechselzone ein und schwamm meine ersten Kilometer im Meer – mit Neo!  Ganz schön wellig! Im Anschluss fuhr ich mit Saskia noch die Radstrecke ab und musste zum Bedauern feststellen, dass am höchsten Punkt des Rennens (600m) das Thermometer nur 5 Grad angezeigt hat und es schüttete wie aus Eimern. Das waren ja tolle Voraussetzungen für ein Rennen dieser Art (unglaublich schwere Abfahrten). Nach einem sehr schönen Abendessen schauten wir uns das Champions-Leauge-Finale an und waren sehr begeistert, dass Bayern den Titel holen konnte! Danach ging‘s direkt ab ins Bett!

Am Sonntag um 5:50 Uhr klingelte der Wecker und ich ging zum Frühstücken, noch drei Stunden bis zum Start – und Regen, das konnte doch nicht sein! Nun hatte zum Glück auch der Regen aufgehört. Als alles eingecheckt war, die Laufschuhe in der Wechselzone standen usw., zog ich mir den Neoprenanzug an und schwamm mich ein. Um mich herum Triathlon-Legenden und extrem erfolgreiche und international bekannte und gefürchtete Profis. Unter anderem standen der zweimalige Weltmeister von Hawaii, Chris McCormack, Daniel Fontana, Alessandro Degasperi und Erik Simon Strijk am Start. Ein unglaublich hochkarätiges Feld, wie es für Challenge Rennen an der Tagesordnung ist.  An diesem Morgen ging ein extrem starker Wind und die Wellen erreichten Ausmaße, die normalerweise im Mittelmeer selten zu finden sind! Nach langer Diskussion der Veranstalter wurde die Schwimmstrecke kurzerhand verlegt und verkürzt. Nach endlos langem Warten und 30 Minuten Verzögerung fiel dann doch endlich der Startschuss.

Los ging’s, das Feld sprintete ins Wasser, durch die Wellen, bis es möglich war zu schwimmen. Wir kraulten gegen die Wellen an. Auf dem höchsten Punkt der Welle angekommen, fielen wir nur noch runter und platschten wieder ins Wasser. Eine coole Erfahrung, wobei für mich ein ,,normales´´  Schwimmen sicher besser gewesen wäre! Nach 19 Minuten kam ich dann fast genau drei Minuten hinter Chris McCormack aus dem Wasser (er ist einer der schnellsten Schwimmer im Triathlonzirkus!!!) Das Wetter hatte sich Gottseidank gebessert, es regnete nicht mehr, nur noch die Straßen waren etwas nass. Also rauf aufs Rad und ab ging die Post! Es war wirklich eine harte Strecke!!! Es erging mir aber ähnlich wie in Amberg, die volle Power ist einfach noch nicht da und ich kann mich nicht bis zum Anschlag quälen, aber das wird schon noch die nächste Zeit! Ich konnte einige einsammeln auf der Radstrecke, jedoch kamen von hinten auch wahnsinnig starke Radfahrer an, so bildete sich eine Verfolgergruppe, die jedoch schon relativ weit zurück lag. Am Ende des Radsplits circa zwölf Minuten auf einige der besten Triathleten der Welt! Ab etwa der Hälfte der Radstrecke konnte ich mich mit einem zweiten Deutschen Profi zusammen tun, wir griffen ein paar Mal an und waren weg! Die Verfolger abgeschüttelt, harmonisierten Sebastian Bleisteiner und ich sehr gut. Am Ende stand eine Zeit von 2:39std für diesen extrem schweren Kurs!

Ich ging somit als Zehnter auf die Laufstrecke, mit dann doch noch einigen Verfolgern im Gepäck, die zum Ende der Radstrecke nochmal an uns ran kamen. Man merkte, dass dies ein international sehr stark besetztes Feld war, die läuferischen Qualitäten der anderen waren ebenfalls sehr gut. Ich schlug aber ein sehr gutes  Tempo für die ersten Kilometer an und lief diese ersten 2,5km in einem 3:30er Schnitt auf den Kilometer. Ich ging aber dann etwas vom Gas, da ich nicht wusste, ob ich dieses Tempo hätte durchlaufen können. Leider ein Fehler. Denn damit ging der Rhythmus etwas flöten und ich konnte  dann leider nicht mehr zu legen. So nach rund acht Kilometern überholte mich Alessio Picco, ein sehr bekannter Triathlet aus Rimini. Ich konnte sein Tempo nochmal eineinhalb Kilometer mitgehen, doch dann setzte er drei Attacken und distanzierte mich. Nach hinten war es ein sicherer Abstand, also lief ich das Rennen wieder kontrolliert zu Ende und kam nach 04:22:11std glücklich ins Ziel. Die Laufzeit auf die 21,195km betrug 1:18std. (7. Beste Laufzeit) Als Gesamt-Elfter wurde ich vom Präsidenten der Challenge-Rennen, Felix Walchshöfer, in Empfang genommen und beglückwünscht. Zu den Top-10-Plätzen fehlten mir nur 16 Sekunden, im Nachhinein sehr schade. Ich hoffe nun – wie nach Amberg auch schon -, meine Härte und Schnelligkeit  wieder  zu erhalten und endlich mal wieder VOLLGAS geben zu können!!!

ABER mit einem elften Platz bei meinem internationalen Profi Debüt kann ich mich schon sehen lassen, denke ich!!!  Ich wurde am Ende bester deutscher Profi, so kann es doch weiter gehen ;-)

Viele Grüße, Euer Markus