Ausflug ins Grüne
Am Sonntag ist es wieder so weit: Für die Wechselszene-Starter steht der erste Wettkampf an, bei dem die Auftaktdisziplin im Freiwasser stattfindet. Genauer gesagt im Steinberger See, mit einer Fläche von 1,84 km² der größte See der Oberpfalz.
Um aller Aufregung (naja, dem größten Teil zumindest) vorzubeugen, momentan liegt die Wassertemperatur bei 17-18 °C und niemand muss ohne Neoprenanzug auskommen.
Trotzdem ist es an der Zeit einen Blog über das Freiwasserschwimmen zu schreiben – macht man ja schließlich nicht alle Tage.
Grundsätzlich gilt: jedes offene Gewässer ist anders. Wassertemperatur, Strömungen, Wellengang, Sicht, Untergrund und Ufer sind wohl die Dinge, die man vorsichtig erkunden oder auch erfragen sollte, bevor man sich motiviert ins Nass stürzt.
Stopp! Noch nicht! Es gilt noch einige Dinge am Ufer zu erledigen!
Zum Beispiel die Wahl der Schwimmbrille für den richtigen Durchblick.
Besonders bei Starts früh am Morgen kann es vorkommen, dass die Sonne heftig blendet. In diesem Fall entscheidet Ihr Euch besser für eine Brille mit getönten Gläsern. Die verbirgt nebenbei auch noch den panischen Ausdruck in den Augen. Sehr praktisch, wie ich finde.
Ist das Wetter eher trüb und auch die Sicht im Wasser schlecht, schwimmt sich mit durchsichtigen Brillengläsern besser.
Als nächstes solltet Ihr Euch zur besseren Orientierung noch einige Fixpunkte am Ufer merken. Manchmal sieht man im Getümmel die Bojen nicht und dann kann man diesen Fixpunkt anschwimmen. Das kann ein hoher Baum, Fahnenmast, Gebäude oder ähnliches sein, dass in Verlängerung zur Boje am Ufer gut auszumachen ist.
So, jetzt könnt Ihr loslegen.
Halt – nicht zu hastig! Besonders bei niedrigen Wassertemperaturen oder vorhergehendem Aufenthalt in der Sonne solltet Ihr es lieber ruhig angehen lassen, um den Körper an die Wassertemperatur zu gewöhnen. Im Wettkampf hat es sich bewährt gründlich einzuschwimmen. Sonst kann es die ersten Meter auch schnell mal zu Atemnot kommen.
Falls das passiert oder Ihr in Panik geratet – kein Problem. Ein Paar Züge Brust, tief durchatmen und weiter geht’s. Schließlich sind auch unsere fleißigen Helfer von der Wasserwacht vor Ort, um auf Euch zu achten. Es kann also nichts passieren.
Falls Ihr das Gefühl habt, dass Euere Schwimmgruppe von der Ideallinie abkommt, traut Euch ruhig und schwimmt Eueren eigenen Weg. Oft genug sind schon ganze Gruppen falsch geschwommen.
Wenn Ihr nun Richtung Schwimmausstieg kommt, solltet Ihr Eueren Beinschlag intensivieren. Dadurch fällt das „Aufstehen“ und aus dem Wasser Laufen gleich leichter.
Jetzt muss alles ganz schnell gehen.
Reisverschluss auf, Kappe und Brille ab und beim Herunterziehen des Neos bis auf Hüfthöhe in den Ärmeln verschwinden lassen. Wenn Ihr vorher etwas Babyöl auf die Füße und Beinenden des Neos geschmiert habt (Achtung, Handschuhe anziehen, sonst verliert Ihr Euer Wassergefühl!), kommt Ihr auch ganz schnell aus dem Anzug.
Geschafft! Jetzt geht’s ab aufs Rad!
Viel Spass und viel Erfolg allen Wettkämpfern am Wochenende!